Geschichte
Chartres war in der Antike unter den Namen Autricum und Carnotum bekannt. Seit dem 4. Jahrhundert war es bereits Bischofssitz. Im 10. Jahrhundert wurde Chartres Mittelpunkt der Grafschaft Chartrain, die im Besitz des Hauses Blois war und 1286 an die französische Krone verkauft wurde. Seit Bischof Fulbert entwickelte sich die Domschule zu einem bedeutenden Zentrum mittelalterlicher Bildung. Hier wirkten u.a. Ivo von Chartres, Gilbert von Poitiers und Johannes von Salisbury. 1528 machte König Franz I. Chartres zum Herzogtum. 1623 erhielt der Herzog von Orléans Chartres als Apanage.
Zwischen 1945 und 1947 wurde in Chartres ein Kriegsgefangenenseminar eingerichtet. Es war ein Priesterseminar der besonderen Art, in dem deutschsprachige Priester und Seminaristen zusammengeführt werden sollten. Der als Gefangenenseelsorger bekannte Abbé Franz Stock war Regens des Seminars. So ist das "Stacheldrahtseminar" entstanden, wo ca. 1000 junge Menschen aus Deutschland und Österreich auf ihre zukünftigen Aufgaben in einem neuen Europa vorbereitet wurden. Es ist das größte Priesterseminar in der Geschichte der katholischen Kirche gewesen. Heute wird in dem noch erhaltenen Gebäude eine Europäische Begegnungsstätte eingerichtet.
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