Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird Chassal im Jahr 855 unter dem Namen Cassenatis. Der Ort gehörte zum Besitz der Abtei von Saint-Claude. Chassal wurde im Mittelalter Mittelpunkt einer Herrschaft, die von der Abtei abhängig war. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Zu einer Gebietsveränderung kam es 1822, als das vorher selbständige Marignat nach Chassal eingemeindet wurde.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde bei Chassal mit dem Abbau von Marmor begonnen, der ab 1827 in der Marmorschleiferei des Nachbarortes Molinges bearbeitet wurde. Der gelbliche Stein trägt den Namen Brocatelle. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Chassal zu einem Industriestandort. Die Wasserkraft der Bienne wurde für den Betrieb von Mühlen und Sägereien genutzt. Auch eine Edelsteinschleiferei war bis ins 20. Jahrhundert hinein in Chassal ansässig.
Mit 509 Einwohnern (1999) gehört Chassal zu den kleinen Gemeinden des Département Jura. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets im Bereich von 350 Personen gelegen hatte, wurde seit Beginn der 1960er-Jahre eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.
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