Geschichte
Der die Stadt umgebende Forst ist das größte geschlossene Waldgebiet in der elsässischen Ebene. Dieses war Jagdgebiet der Herzöge von Schwaben. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts ließ Herzog Friedrich der Einäugige im Flüsschen Moder eine Wasserburg errichten, die sein Sohn, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, zu einer Pfalz ausbaute. Bereits 1164 wurde der Ort als Lieblingssitz des Kaisers Friedrich Barbarossa von diesem zur Stadt erhoben; die Pfalz war jahrzehntelang staufische Residenz und Aufbewahrungsort der Reichsinsignien (in der Pfalzkapelle) sowie eine Stätte glänzender Reichstage.
Um 1260 wurde Hagenau Freie Reichsstadt, dann durch Rudolf von Habsburg Sitz der Oberlandvogtei; seit 1354 war es Haupt des elsässischen Zehnstädtebundes, bis der Dreißigjährige Krieg Macht und Wohlstand der Stadt brach. Durch den Westfälischen Frieden fiel sie 1648 an Frankreich. Beim Hagenauer Religionsgespräch trafen sich 1540 in dem Ort Fürsten und Theologen, um über die Bedingungen eines Religionsgesprächs zwischen Protestanten und Katholiken zu verhandeln.
Im Jahr 1677 wurde Hagenau auf Befehl Ludwigs XIV. durch die Truppen des französischen Generals de Monclar niedergebrannt, die Kaiserpfalz dem Erdboden gleichgemacht (die Trümmer wurden in der Vaubanschen Grenzfestung Fort-Louis verbaut). Von 1871 bis 1919 gehörte die Stadt zum deutschen Reichsland Elsaß-Lothringen.
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