Hoerstgen
Hoerstgen ist der westlichste Stadtteil von Kamp-Lintfort. Es ist ein typisches Straßendorf mit einer evangelischen Kirche in der Ortsmitte. Diese ist sehr bekannt für ihre gut erhaltene Thomas Weidtmann-Orgel aus dem Jahre 1731. Die Hoerstgener Kirchenbücher sind ab 1632 überliefert. Entstanden ist die evangelische Gemeinde mitten in katholischem Gebiet, als sich 1557 die Reichsfreiherrlichkeit Hoerstgen der Reformation anschloss. Dies führte zu Jahrhunderte langem Streit mit der zu Kurköln gehörenden Abtei Kamp. Finanziert hat sich die Kleinstherrschaft Frohnenbruch-Hoerstgen teilweise durch die Ansiedlung von Schutzjuden ab dem 18. Jahrhundert. Deren Anteil machte zu Beginn des 19. Jahrhunderts rund 25% der Dorfbevölkerung aus. Die einzige Zeugschaft der prozentual größten niederrheinischen Gemeinde ist bis heute der jüdische Friedhof am Ortsausgang Richtung Sevelen. Die Synagoge an der Dorfstraße wurde bereits 1931 abgerissen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der ehemalige Herrschaftssitz Haus Frohnenbruch an der Grenze zu Sevelen. Die Silhouette von Hoerstgen prägt auch ein Schacht des Bergwerk West.
In Hoerstgen geboren wurden Johannes Ewich (1525 - 1588), Reformator in Hoerstgen, erster graduierter Arzt in Duisburg und später Stadtphysikus in Bremen, sowie der jüdische Graveur Jacob Wiener (1815 - 1899).
Basierend auf dem Artikel Hoerstgen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen