Geschichte
Kallmerode wurde 1206 das erste Mal als Carmenroth urkundlich erwähnt. Im Jahr 2006 wurde daher das 800-jährige Bestehen mit einer Festwoche ab Pfingsten gefeiert. Dass die Siedlung noch um einiges älter ist, zeigt die Endung „-rode“, die der zweiten fränkischen Siedlungsperiode zwischen 800 und 1000 zuzuordnen ist. Um 1500 lag der Ort wüst, wurde aber ab 1539 vom Kloster Reifenstein als Lehnsherr wieder besiedelt, da der Verlust der Lehnsrechte drohte. Im Dreißigjährigen Krieg blieb der Ort anfangs weitgehend verschont, wurde jedoch im Jahr 1632 von schwedischen Truppen fast vollständig eingeäschert. Bis zum Friedensschluss 1648 erfolgten etliche weitere Plünderungen und Brandschatzungen durch schwedische, hessische, weimarsche und kaiserliche Truppen. Landesherr war bis zur Säkularisation Kurmainz. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1802 wurde der Ort preußisch und kam nach der verlorenen Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt 1807 zum Königreich Westphalen. Ab 1815 war er wieder Teil der preußischen Provinz Sachsen.
1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Kallmerode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
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