Geschichte
Der Gründung Kaskinens ging eine Auseinandersetzung um eine Neuorientierung der Handelspolitik der Regierung voraus. Städte im Schwedischen Reich benötigten eine spezielle Berechtigung, um mit dem Ausland Handel treiben zu dürfen, die sogenannten Stapelrechte. Diese besaßen in Finnland bis 1765 nur Turku und Viipuri. 1765 wurden diese Rechte den vier in Österbotten gelegenen Städten Kokkola, Oulu, Pori und Vaasa verliehen. 1774 kündigte die Regierung König Gustavs III. an, alle Stapelrechte der Region Österbotten in der neu zu gründenden Stadt Kaskinen zu konzentrieren. Während die offizielle Begründung sich auf die Eindämmung des Schmuggels berief, griffen die Städte Österbottens das Vorhaben als Bevorzugung der Händler in Stockholm heftig an. Kaskinen war wegen der Küstengegebenheiten insbesondere von Norden her schwer anzusegeln, und die Neuerung hätte viele Händler faktisch gezwungen, den Auslandshandel statt über den heimischen Hafen über Stockholm zu führen. Der insbesondere von dem Politiker Anders Chydenius repräsentierte Widerstand zeigte Erfolg und die Stapelrechte blieben den Städten erhalten. Kaskinen wurde 1785 dennoch gegründet und erhielt ebenfalls die Stapelrechte.
Die Grundlagen für den Aufstieg Kaskinens hatte der im nahegelegenen Gutshof Benvik ansässige Kaufmann Johan Bladh gelegt, der schon zuvor auf eigene Kosten an der Stelle des günstig gelegenen Naturhafens von Kaskinen ein Zollgebäude und einen Verladekai errichtet hatte und für eine Stadtgründung eingetreten war. Sein Sohn Peter Johan Bladh baute eine einträgliche Handelsflotte auf, die der Stadt Wohlstand einbrachte. Diese Blütezeit aber endete, als die Handelsflotte in den Koalitionskriegen versenkt wurde und Bladh während des russisch-schwedischen Krieges 1808-1809 in Gefangenschaft geriet.
Bis in die jüngere Vergangenheit waren die Haupterwerbszweige der Stadt Fischerei und Sägewerksindustrie. 1913 wurde die Eisenbahnstrecke nach Kaskinen fertiggestellt. Der davon erhoffte Aufschwung der Industrie blieb aber zunächst aus. Erst in den 1970er Jahren erfolgte eine großangelegte Industrialisierung, als der Papierkonzern Metsä-Botnia sein Werk in Kaskinen eröffnete.
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