Geschichte
Montlhéry ist – mit seiner strategischen Lage an der Straße von Paris nach Orléans – vor allem wegen seiner Burg bekannt, von der lediglich noch ein Turm steht. Die Burg wurde im 11. Jahrhundert anstelle einer wesentlich einfacheren Konstruktion errichtet und war Schauplatz einer Reihe von Auseinandersetzungen zwischen den Königen und den lokalen Herren von Montlhéry (siehe Haus Montlhéry), bis Ludwig VI. die Festung 1118 schleifen ließ.
Am 16. Juli 1465 fand hier die Schlacht bei Montlhéry zwischen König Ludwig XI. und der Ligue du Bien public genannten Adelsopposition statt.
Durch die Religionskriege vollständig ruiniert, wurde die Festung 1562 ganz aufgegeben; König Heinrich IV. erlaubte 1591 den Einwohnern von Montlhéry, die Steine der Burg für eigene Zwecke zu nutzen.
Im 19. Jahrhundert wurde der übrig gebliebene Turm für verschiedene wissenschaftliche Versuche genutzt:
• 1822 berechnete François Arago die Schallgeschwindigkeit: ein Kanonenschuss, der hier abgefeuert wurde, wurde im Observatorium von Villejuif gemessen.
• 1823 wurde hier von Claude Chappe eine Telegrafenstation an der Strecke Paris-Orléans eingerichtet.
* Am 5. Juni 1874 versuchte Alfred Cornu, zwischen dem Turm und dem Pariser Observatorium die Lichtgeschwindigkeit zu messen.
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