Geschichte
Das Dorf Orzesche ist seit 1252 nachweisbar, zu dieser Zeit war es im Besitz des Zisterzienserklosters Groß Rauden (Rudy Raciborskie). Orzesche erlangte erst im 18. Jahrhundert Bedeutung. 1719 entstand eine Glashütte, die zu einem den Ort prägenden Betrieb wurde. Als im Jahre 1836 der oberschlesische Industrielle Franz Winckler (1840 geadelt) das Rittergut erworben hatte, begann er 1838 mit der Errichtung der Marien-Eisenhütte, die den hier vorkommenden Toneisenstein verarbeitete. Die Eisenhütte wurde Teil der Tiele-Wincklerschen Montanwerke, die 1899 in dem neu gegründeten Familienimperium Kattowitzer Aktiengesellschaft für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb aufgingen.
Neben dem Bergbau auf Eisenerz erfolgte auch der Abbau von Steinkohle. 1856 erhielt das Dorf mit der Strecke von Kattowitz nach Ratibor einen Eisenbahnanschluss.
Orzesche gehörte seit 1818 dem oberschlesischen Landkreis Pleß an und wurde am 28. Juni 1922 polnisch. 1939 kam der Ort wieder zum Deutschen Reich und liegt seit 1945 in Polen. Die Familie Tiele-Winckler wurde enteignet.
Die stark gewachsene Industriesiedlung wurde 1956 zur stadtartigen Siedlung erhoben und bekam 1962 Stadtrechte.
Die Glasfertigung wird in Orzesze nach wie vor betrieben, in der Stadt befindet sich eine Unternehmen der Glasflaschenproduktion.
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