Politik
Schleswig-Holstein ist ein ebenso ländlich wie protestantisch geprägtes Land. In der Nachkriegszeit konnte der Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten fast 25 % der Wähler hinter sich bringen. Mit dem Abgleiten in die bundespolitische Bedeutungslosigkeit aufgrund der fortschreitenden Integration der Heimatvertriebenen in die westdeutsche Gesellschaft verlor er aber auch hier seine Wähler. In den 1960er-Jahren (NPD) und in den 1990er-Jahren (DVU) konnten rechtsextreme Parteien Wahlerfolge bei Landtagswahlen verbuchen, diese aber nicht wiederholen.
In Schleswig-Holstein sind die Stimmenanteile der FDP und der Grünen meistens geringer als in den anderen westdeutschen Bundesländern. Die regionale Stimmenverteilung innerhalb des Bundeslandes ist sehr verschieden. Tendenziell ist der Stimmenanteil der SPD in den kreisfreien Städten und im Umland Hamburgs höher, der Stimmenanteil der CDU ist tendenziell höher in den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen sowie in den ländlichen Gemeinden der Kreise Steinburg, Rendsburg-Eckernförde und Segeberg.
Eine Besonderheit in der Parteienlandschaft Schleswig-Holsteins ist der Südschleswigsche Wählerverband, der die Interessen der dänischen und eines kleinen Teils der friesischen Minderheit vertritt. Er ist bei Landtagswahlen von der 5-Prozent-Hürde nach Wahlgesetz für den Landtag von Schleswig-Holstein ausgenommen.
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