Geschichte
Bis in das späte 19. Jahrhundert lebten kaum mehr als 200 Einwohner im Heidedorf Zschornewitz. 1915 begann der Bau des Kraftwerks nach Plänen des Architekten Prof. Klingenberg in nur ca. 2 km Entfernung vom Tagebau Golpa. Gleichzeitig entstand die gartenstädtische Werkssiedlung 'Kolonie'. 1916 erzeugten acht Turbinen à 16 MW zusammen 128 MW. Damit war das Kraftwerk Zschornewitz das erste Großkraftwerk Deutschlands und zu dieser Zeit auch das größte Braunkohlekraftwerk der Welt. Es versorgte Berlin und Teile Sachsens mit elektrischem Strom. 1929 wurden zwei 85-MW-Turbinen in Betrieb genommen (zu dieser Zeit die größten Europas). 13 große Schornsteine prägten für Jahrzehnte das Bild der Gemeinde. 1945 wurde das Kraftwerk als Reparationsleistung an die Sowjetunion teilweise demontiert. Für die Arbeiten wurde die im Dorf verbliebene Bevölkerung im Alter von 17 bis 70 Jahren herangezogen. Am 30. Juni 1992 wurde das Kraftwerk endgültig stillgelegt. Die Kolonie und Teile des Kraftwerks wurden auf Initiative des Bauhauses unter Denkmalschutz gestellt. 1995 wurde der erhaltene Teil des Kraftwerks zum Industriedenkmal. Im Jahr darauf wurde die Werkssiedlung 'Kolonie' in die Liste der EXPO-Projekte aufgenommen; sie wurde 1997-99 umfangreich restauriert.
Am 13. Mai 2000 feierte Zschornewitz sein 800-jähriges Bestehen.
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