Andorra
Andorra
Andorra ist ein unabhängiger Zwergstaat in Europa und befindet sich in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien (Katalonien) und Frankreich (Pyrénées-Orientales).
Andorra wurde am 8. September 1278 gegründet und ist heute flächenmäßig der größte unter den sechs europäischen Zwergstaaten. Es ist das einzige Land der Welt, bei dem gleich zwei ausländische Amtsträger die Funktion des Staatsoberhauptes wahrnehmen (der Bischof von Urgell und der Präsident von Frankreich). Somit handelt es sich um eine Doppelherrschaft oder Dyarchie. Dies sind derzeit Bischof Joan Enric Vives i SicÃlia und Nicolas Sarkozy.
Andorra gilt als Wintersport- und Steuerparadies.
Geografie
Geografie
Das Land Andorra liegt in einem Hochtal der Pyrenäen. Die Entstehung des Tales geht auf die Eiszeit zurück, in der Gletscher die ursprünglich engen Täler verbreiterten und das mitgeführte Schuttmaterial als Moränen ablagerten. Mehr als ein Drittel Andorras liegt oberhalb der Waldgrenze. In den Lagen darunter wechseln meist Kiefernwälder mit Wiesen und Weiden einander ab. Das Land ist sehr gebirgig. 65 Berggipfel übersteigen die 2000-Meter-Grenze. Der höchste Berg ist der Coma Pedrosa mit 2946 Metern. Der niedrigste Punkt ist 840 Meter hoch und liegt bei Sant Julià de Lòria an der spanischen Grenze. Die Grenze zu Frankreich hat eine Länge von 56,6 km und die zu Spanien 63,7 km.
Zwei Arme des Flusses Valira, der Valira del Nord und der Valira d’Orient, vereinigen sich etwa in der Mitte des Landes zum Valira, der nach Spanien weiterfließt. Der Valira liefert durch Wasserkraftwerke am Fluss einen Teil der Energie des Landes. Weitere wichtige Flüsse sind der Arinsal und der Riu MadrÃu.
Klima
Klima
Aufgrund seiner Lage herrscht in Andorra ein relativ kühles Gebirgsklima vor. Im Januar liegen die Temperaturen im Mittel bei -7 °C, im Sommer klettert das Thermometer auf 26 °C. In Andorra gibt es auf Grund der Hochtäler, die von hohen Felsgebirgen umgeben sind, feuchte und kühle Sommer und wiederum milde Winter.
Kultur
Kultur
Der Nationalfeiertag ist der 8. September (Tag der
Verge von Meritxell, der Schutzpatronin von Andorra); der Tag der Verfassung ist der 14. März. Weitere Feiertage sind der 1. Januar (Neujahr) und der 25. Dezember (Weihnachten). Die andorranische Kultur wird sehr stark vom katalanischen Kulturkreis beeinflusst; sie hat einige bedeutende Beiträge zur Kultur der Katalanen geleistet.
Wirtschaft
Wirtschaft
Das kleine Fürstentum verfügt über so gut wie keine Naturressourcen, allenfalls Wasser und (für den Inlandbedarf) Granitschiefer wären zu nennen. Früher war Andorra trotz seiner Gebirgslage ein Agrarland, im Laufe der Jahre beschränkte sich die Landwirtschaft jedoch weitgehend auf Viehhaltung sowie Tabakanbau und -verarbeitung und für den Inlandbedarf Kartoffelanbau. Nur 2 % von Andorras nicht bebautem Land ist geeignet für landwirtschaftliche Zwecke. Das Fürstentum war lange das Schaufenster Europas für Spanien, aber als Spanien 1986 der Europäischen Gemeinschaft beitrat, musste die Wirtschaftspolitik verändert werden.
Das Land lebt heute vor allem vom Tourismus (mehr als zwölf Millionen Besucher jährlich), zum Beispiel durch Wintersport. Rund 500 Hotels sowie Sport- und Ferienzentren stehen zur Verfügung. Außerdem ist der Verkauf von durch Wasserkraft erzeugtem Strom an die benachbarte spanische Region Katalonien eine bedeutende Einnahmequelle. Die Konzession von 1929 zur Nutzung dieser Ressource zur Stromversorgung hat zum Bau von Hauptverkehrsstraßen sowie zur Errichtung eines Stro
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