Berat
Berat
Berat (albanisch auch
Berati) ist eine der ältesten Städte Albaniens. Die am Fluss Osum gelegene Stadt hat fast 65.000 Einwohner (2006). Die
"Stadt der tausend Fenster", die in Albanien seit 1961 offiziell als
"Museumsstadt" ernannt worden ist, steht unter einem besonderen Schutz. Dank dieses Schutzes wurden die weißen, historischen Häuser vor Neubauten verschont. Berat ist mit seinen drei kompakten Altstadt-Quartieren
Mangalem,
Gorica und
Kalaja (deutsch: Burg), und den vielen Moscheen und Kirchen eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Berat ist Hauptort des gleichnamigen Qarks und des gleichnamigen Kreises sowie Sitz eines orthodoxen Bischofs.
Geschichte
Geschichte
Frühgeschichtliche Wohnstätten konnten seit etwa 2600 v. Chr. nachgewiesen werden. Der Burghügel wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. erstmals von Illyrern befestigt. Der Ort war das Siedlungszentrum der illyrischen Dassareten. Diese gerieten Ende des 4. Jahrhunderts in die Abhängigkeit des Königreichs Makedonien. Vermutlich war es Kassander der den alten Ort als Stadt neu begründete und griechische Kolonisten ansiedelte. Zu Ehren seines Vaters nannte er die Stadt Antipatreia.
Auch die Römer besiedelten den Ort, damals
Antipatrea genannt. Der heutige Name
Berat geht auf die slawische Bezeichnung
Beligrad (die weiße Stadt) zurück. Im 9. bis 11. Jahrhundert hatten Bulgaren die Region besetzt. Schon im Mittelalter war Berat orthodoxer Bischofssitz. Die Eparchie unterstand dem Metropoliten von Ohrid.
Im Jahr 1018 eroberten die Byzantiner die Stadt zurück. In der Folge geriet Berat unter wechselnde Herrschaft lokaler Despoten, der Könige von Neapel, der Bulgaren und der Serben. Im Frühjahr 1281 schlug der byzantinische Kaiser Michael VIII., der seit 1274 über die Sta
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Lage und Stadtteile
Lage und Stadtteile
Berat umfasst einen Bereich von nur 6,3 km
2 .
Die Stadt wurde anfangs als Festung, auf dem felsigen Hügel von 187 müA aufgebaut, an der Stelle wo der Fluss Osum durch einen Engpass im Tal in die mittelalbanische Ebene Myzeqe vorstößt. Über dieser strategischen Stelle thront die Burg, die nicht nur aus den befestigten Anlagen besteht, sondern einen ganzen Stadtteil mit zahlreichen Kirchen und Moscheen umfasst. Am gegenüberliegenden Ufer liegt der historische Stadtteil
Gorica. Unterhalb der Burg dehnt sich der Stadtteil
Mangalem, sowie das heutige Stadtzentrum aus. Vor der Stadt entstanden zur kommunistischen Zeit neue Quartiere mit zahlreichen Plattenbauten. Östlich der Stadt liegt das Bergmassiv Tomorr
(2,416 m.).
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Stadtbild von Berat wird geprägt von der typischen Balkanarchitektur, wie man sie vergleichbar beispielsweise auch in Gjirokastra und Ohrid antrifft. Im Gegensatz zu einigen anderen albanischen Städten werden in Berat die touristischen Sehenswürdigkeiten und das Stadtzentrum gepflegt und unterhalten.
Für Touristen bietet Berat einige Hotels und Restaurants. Zur Förderung des Tourismus wurden einige Ansätze unternommen, unter anderem mit Deutscher Hilfe. Berat zählte zu den ersten albanischen Orten, die für Touristen eine Website erstellten und wo gut sichtbare Wegweiser aufgestellt wurden.
Wirtschaft
Wirtschaft
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wurden die meisten Fabriken in Berat still gelegt. Die Stadt kann deshalb kaum wirtschaftliche Perspektiven bieten. Auch als regionales Dienstleistungs- und Handelszentrum steht der Ort in Konkurrenz mit zahlreichen weiteren ähnlich großen Städten Mittelalbaniens.
Im Tourismussektor und Gastgewerbe finden einige Bewohner ein Auskommen. Im Umland von Berat begannen in den letzten Jahren diverse Bauern, Reben anzubauen und Wein zu produzieren.
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