Bermuthshain
Bermuthshain
Bermuthshain ist ein Ortsteil von Grebenhain im Vogelsbergkreis, Hessen, mit etwas über 600 ständigen Einwohnern.
Geografie
Geografie
Bermuthshain liegt am südöstlichen Rand des hohen Vogelsberges in einer Höhe von 455 m über NN. Die Gemarkung von Bermuthshain hat eine Größe von 850 ha und erstreckt sich über eine Höhe von 450 bis 600 m über NN. Von ihr sind heute noch 590 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 472 ha Wiesen und 118 ha Ackerland. Die Waldflächen betragen 203 ha, die Ortslage 30 ha und sonstige Flächen wie Wege, Gewässer und überörtliche Straßen 60 ha.
In der Nähe von Bermuthshain entspringt die Lüder, die am Ortsrand vorbei fließt und nach 40 km bei Lüdermünd im benachbarten Landkreis Fulda in die Fulda mündet. Bermuthshain liegt einer leichten Talmulde, die von mehreren Hügelzügen eingerahmt wird, darunter dem 575 m hohen
Höllerich.
Geschichte
Geschichte
Entstanden ist Bermuthshain vermutlich um 1000 im Zusammenhang mit der zunehmenden Rodung und dem Landesausbau im Vogelsberggebiet während des hohen Mittelalters. Es gehörte zum Besitz des Klosters Fulda in der Wetterau, der im Hochmittelalter von den Grafen von Nidda als dessen Vögten verwaltet wurde. Nach dem Erlöschen des Niddaer Grafenhauses 1206 kam es an die Landgrafen von Ziegenhain und infolge deren Aussterbens 1434 an die Landgrafen von Hessen. In althessischer Zeit gehörte Bermuthshain stets zum Oberamt Nidda und zum Gericht Crainfeld. Nach den verschiedenen hessischen Landesteilungen im 16. Jahrhundert gehörte es ab 1604 zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird Bermuthshain in einer Urkunde vom 29. Dezember 1012, in der König Heinrich II. der Abtei Fulda einen Forst mit angegebenen Grenzpunkten schenkt, unter denen auch
Warmuntessneida genannt wird. In einer Urkunde vom 23. Juli 1377 trat Metze von Bleichenbach, die Ehefrau Wilhelms von Fronhausen, das Dorf
Berumechan, uff dem Fogilsberge gelegin an Konrad von Hutten ab. 1489 wird
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Klima
Klima
Die klimatischen Begebenheiten sind, wie im gesamten Vogelsberggebiet, sehr rau. Mit durchschnittlicher Jahrestemperatur von 6 °C und einer Niederschlägen von rund 1.000 mm pro m² im Jahr ist die landwirtschaftliche Nutzungsperiode in Bermuthshain eher kurz. Die durchschnittliche Temperatur von Mai bis Juli erreicht 14,5 °C, Spätfröste können bis Ende Mai auftreten. Der hohe Vogelsberg wird aufgrund dieser Tatsachen im Volksmund auch
Hessisch-Sibirien genannt.
Politik
Politik
Ortsvorsteher von Bermuthshain ist seit der Kommunalwahl vom 20. März 2001 Klaus-Heiko Weitzel.
Wirtschaft
Wirtschaft
Noch bis zum Zweiten Weltkrieg war Bermuthshain, wie die meisten anderen Vogelsbergdörfer, ein vorwiegend von der Landwirtschaft und vom Handwerk geprägtes Dorf. Im Jahr 1933 gliederte sich die wirtschaftliche Struktur der Ortsbevölkerung mit ihren 476 Einwohnern zu 70,3% in den Bereich Land- und Forstwirtschaft, zu 20,1% in den Bereich Industrie und Handwerk und zu 2,5% in den Bereich Handel und Verkehr. Nahezu jeder Ortsbürger bewirtschaftete seinen eigenen Bauernhof, der häufig noch mit einem kleinen Handwerksbetrieb, einem Handelsgeschäft oder auch einem Gasthaus verbunden war. Nahezu alle Bauernhöfe waren Fachwerkhäuser in der Form des regionaltypischen
Vogelsberger Einhauses. Bermuthshain war in dieser Hinsicht durchaus als typisches Dorf im hohen Vogelsberg anzusehen.
Um 1910 bestanden in Bermuthshain nicht weniger als sechs Gastwirtschaften. Davon besteht seit 2007 nur noch der 1857 gegründete Landgasthof
Zum Deutschen Haus, der seit 1882 in Familienbesitz ist. Zu ihm gehört die im Jahr 2000 eröffnete
Kulturscheune. Das letzte Ladengeschäft im Ort wurde 1993 gesc
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