Berwick-upon-Tweed
Berwick-upon-Tweed
Berwick-upon-Tweed ist eine Stadt in Northumberland an der englischen Ostküste und die nördlichste Stadt Englands. Sie liegt auf einer Halbinsel an der Mündung des Flusses Tweed, der in dieser Gegend die Grenze zwischen England und Schottland bildet. Obwohl die Stadt auf der nördlichen (schottischen) Seite des Flusses liegt, gehört sie zu England, da die Grenze um Berwick herum verläuft, und bildet somit den einzigen Teil Englands nördlich des Tweed. Sie gab aber auch der schottischen Grafschaft Berwickshire ihren Namen, deren Hauptstadt sie im Mittelalter war. Heute ist Berwick Verwaltungssitz des Bezirks Borough of Berwick-upon-Tweed. Bei der Volkszählung von 2001 hatte die Stadt (einschließlich der Ortsteile Spittal, Tweedmouth und Ord) 11.665 Einwohner, der Bezirk 25.949.
Der Name der Stadt geht auf das angelsächsische
Bere-wic zurück, das „Gersten-Farm“ bedeutet. Der örtliche Dialekt, „Tweedside“, ist eine Mischung aus dem schottischen Dialekt der Lowlands und der Mundart von Northumberland, tendiert jedoch deutlich mehr zum Schottischen. De
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Geschichte
Geschichte
Eine erste Siedlung entstand gegen Ende des 1. Jahrtausends; sie gehörte damals zum Königreich Northumbria. 1018 musste Northumbria nach der Schlacht von Carham alle Gebiete nördlich des Tweed an die Schotten abtreten. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts machte König David I. Berwick zu einer der vier königlichen Burgen.
Nicht zuletzt dank der damit verbundenen Privilegien entwickelte sich die Stadt zu Schottlands bedeutendstem Hafen, der im 13. Jahrhundert mehr als ein Viertel aller Zolleinnahmen des Landes erbrachte. Der Export von Holz, Getreide und Lachsen machte Berwick zur größten und reichsten Stadt Schottlands. Eine zeitgenössische Beschreibung der Stadt behauptete, sie sei
„so stark bevölkert und so wichtig für den Handel, dass man sie zu Recht als zweites Alexandria bezeichnen könnte, dessen Reichtum die See und dessen Mauer das Wasser war“ .
Dieses „goldene Zeitalter“ Berwicks endete mit der Zerstörung der Stadt durch Eduard I. von England im Jahre 1296. Aufgrund seiner strategischen Lage an der jahrhundertelang umkämpften englisch-s
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
•Befestigungsanlagen um die Altstadt. Während die verfallende normannische Burganlage Berwick Castle im 19. Jahrhundert fast völlig niedergelegt wurde, um Platz für die Eisenbahnlinie (East Coast Main Line) und den Bahnhof zu schaffen, blieben die elisabethanischen Wallanlagen trotz umfangreicher Umbauten im 18. Jahrhundert größtenteils erhalten und sind eines der schönsten Beispiele einer Renaissance-Festung in Nordeuropa.
•Old Bridge, die alte Tweed-Brücke, erbaut zwischen 1611 und 1634 auf Anordnung König Jakobs I., eine 355 m lange Bogenbrücke aus Sandstein mit 15 Öffnungen. Sie war Teil der Hauptstraße von London nach Edinburgh und dient bis heute als (Einbahn-)Straßenbrücke.
•Die anglikanische Dreifaltigkeitskirche
(Church of Holy Trinity) wurde unter Cromwell zwischen 1650 und 1652 erbaut und ist durch ihren puritanischen Stil bemerkenswert. Sie hat zum Beispiel keinen Glockenturm; zu den Gottesdiensten wird die Glocke des benachbarten Rathauses geläutet.
•Die Berwick Barracks sind die älteste eigens zu diesem Zweck er
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Wirtschaft
Wirtschaft
Berwick ist Marktort und, wenn man das am Südufer des Tweed gelegene Tweedmouth hinzurechnet, ein (wenn auch sehr bescheidener) Seehafen. 59,5% der Bevölkerung sind erwerbstätig, die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6%, 19% sind Rentner. Etwas über 60% der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor tätig (Handel, Hotel- und Gastgewerbe, Banken, öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen), etwa 13% arbeiten im produzierenden Gewerbe, 10% in der Landwirtschaft und 8% im Bauwesen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind unter anderem Lachsfischerei, Schiffbau, Maschinenbau, Sägewerke, Düngemittelproduktion sowie die Herstellung von Tweed und Trikotagen.
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