Bivio
Bivio
Bivio (deutsch und bis 1902 offiziell
Stalla, rätoromanisch
Beiva)
ist eine politische Gemeinde im Kreis Surses, Bezirk Albula im Kanton Graubünden in der Schweiz.
Bivio liegt am Fuss der Alpenpässe Julier und Septimer und ist die einzige italienischsprachige Gemeinde der Schweiz nördlich der Alpenwasserscheide.
Geographie
Geographie
Bivio ist das oberste Dorf der Talschaft
Surses (dt. Oberhalbstein). Das Gemeindegebiet umfasst das gesamte Einzugsgebiet des Flusses Julia oberhalb des Marmorera-Stausees und greift am Septimerpass noch gut einen Kilometer nach Süden über die Wasserscheide aus. Dort verläuft die Gemeinde- und gleichzeitig Bezirksgrenze am
Säscel battü, einer Engstelle des mittelalterlichen Passwegs.
In das als Val d'Agnel
nordwestlich des Julierpasses beginnende Haupttal münden von links
die Seitentäler Val Grevasalvas
, Val d'Emmat
, das zum Septimer führende Val Tgavretga
, Valletta da Beiva
und Val Gronda
. Der steilere rechte Talhang ist wenig gegliedert.
Die das Territorium nach Westen begrenzende Bergkette erreicht durchwegs - auch in den drei Einsattelungen Stallerberg, Fuorcla da la Valletta
und Forcellina - Höhen von über 2500 m; sie kulminiert im Piz Surparé
(3078 m) und ganz im Süden im Piz Turba
(3018 m). An der südöstlichen Grenze dominiert der Piz Lagrev
(3165 m). Der Piz d'A
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Geschichte
Geschichte
Die Entwicklung der im 9. Jahrhundert als
stabulum bivio (Stall an der Wegscheide) erwähnten Siedlung war zu allen Zeiten aufs Engste mit dem Passverkehr über Septimer und Julier verknüpft. Diese beiden Pässe - die zeitweise europäische Bedeutung aufwiesen - verbinden Bivio mit dem Bergell und dem Engadin. Der als regionale Verbindung wichtige Stallerberg führt ins von Walsern besiedelte Avers. Der Ort liegt also im Schnittpunkt verschiedener Sprachen und Kulturen, wobei die wesentlichen Einflüsse von Süden, vom Bergell her, kamen.
Als Teil der Septimerroute war Bivio - Zentrum der
Port Stalla, Umladeplatz und Pferdewechselstation - im Besitz des Bischofs von Chur und später Mitglied des Gotteshausbundes. Dort bildete es zusammen mit Marmorera und Avers ein eigenes Gericht. Mit den Bergeller Nachbarn trat ein Teil der Bevölkerung im 16. Jahrhundert zum protestantischen Glauben über. Seither sind in der Gemeinde beide Konfessionen etwa gleich stark vertreten.
Wie das gesamte Oberhalbstein erlebte das Dorf nach dem Verlust des Transitverkehrs Ende des 19. Jahrhunderts e
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Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
• Katholische Pfarrkirche
Son Giagl, neu geweiht 1518. Aus jener Zeit stammt auch der spätgotische Flügelaltar aus der Werkstatt von Ivo Strigel in Memmingen.
• Reformierte Kirche, ein schlichter Bau des 17. Jahrhunderts.
• Historische Passwege über Julier (mit Radspuren aus römischer Zeit) und Septimer.
Bivio hat ein Skigebiet, das sich besonders für Familien eignet. Ausserdem ist es ein idealer Ausgangsort für Skitouren.
Wirtschaft
Wirtschaft
In der Landwirtschaft waren 31 Personen tätig, im produzierenden Gewerbe 20 und im Dienstleistungssektor 111.
Basierend auf dem Artikel Bivio der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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