Bordeaux
Bordeaux
Die Universitätsstadt
Bordeaux ist politisches, wirtschaftliches und geistiges Zentrum des französischen Südwestens. Ihre etwa 230.000 Einwohner nennen sich
Bordelais. Berühmtheit hat die Stadt insbesondere durch den Bordeauxwein und ihre Küche erlangt, aber auch durch ihr bauliches und kulturelles Erbe. Bordeaux ist Sitz der Präfektur des Départements Gironde und Hauptstadt der Region Aquitaine, ferner Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsulats.
Die Präfektur verwaltet auch das Arrondissement Bordeaux, das aus 33 Kantonen besteht. Gemeinsam mit 26 umliegenden Kommunen bildet Bordeaux die Communauté Urbaine de Bordeaux (CUB), einen Kommunalverband mit etwa 660.000 Einwohnern. Dieser Verband ist wiederum Teil der Agglomeration, die den weiteren Einzugsbereich mit insgesamt 51 Kommunen umfasst und so auf 754.000 Einwohner kommt. Die
aire urbaine, vergleichbar mit einer Metropolregion, zählt sogar 925.000 Einwohner (alle Angaben basieren auf der letzten Zählung 1999). Bordeaux ist die größte Stadt im Département Gironde und der Region Aquitanien und die neu
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Geographische Lage
Geographische Lage
Bordeaux liegt im südwestlichen Frankreich, etwa 45 Kilometer vom Meer entfernt, an der Garonne, die sich in einem weiten Bogen durch die Stadt zieht. Diese Form einer Mondsichel verhalf der Stadt zum Namen
„Port de la lune“ (Hafen des Mondes). Einige Kilometer flussabwärts vereinigt sich die Garonne mit der Dordogne zum über 70 Kilometer langen Mündungstrichter der Gironde. Bis in das Stadtgebiet hinein sind daher die Gezeitenkräfte zu beobachten: Bei Flut drückt das einströmende Meerwasser den Fluss zurück und hebt den Pegel um etwa einen Meter. Die entstehenden Strömungen sorgen für Strudel und ein unruhiges Oberflächenwasser. Bisweilen kann sich auch eine regelrechte Welle dutzende Kilometer flussaufwärts bewegen: Dieses Phänomen wird in Bordeaux
„mascaret“ (dt.: Springflut) genannt.
Geschichte
Geschichte
Die Geschichte von Bordeaux erstreckt sich über einen Zeitraum von annähernd 2300 Jahren. Sie ist von Kelten, Römern, Franken und dem englisch-französischen Gegensatz geprägt, seit Mitte des 15. Jahrhunderts gehört Bordeaux ununterbrochen zu Frankreich. Im Laufe der Jahrhunderte erreichte die Stadt drei ökonomische Blütezeiten, die vor allem auf die strategische Lage, die Handels- und Verkehrsverbindungen zurückzuführen sind.
Klima
Klima
Bordeaux liegt am Südrand der gemäßigten Klimazone. Die sehr milden Winter und die langen, warmen Sommer lassen bereits subtropisch-mediterranen Einfluss spüren. Niederschlag ist zu allen Jahreszeiten häufig; mit einer Niederschlagsmenge von 891 mm/Jahr werden für französische Verhältnisse relativ hohe Mengen erreicht. Diese fallen hauptsächlich im Winterhalbjahr, im Sommer eher in Form von Wärmegewittern. Die höchste jemals in Frankreich gemessene Niederschlagsmenge innerhalb einer halben Stunde wurde im Juli 1883 aus Bordeaux gemeldet. Enorme Schäden verursachte auch ein „Doppelgewitter“ im Jahre 1982, als am 31. Mai innerhalb einer Stunde das komplette Monatssoll abregnete und drei Tage später in 50 Minuten nochmals ein halbes.
Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 12,8 °C mit einem durchschnittlichen Minimum von 5,9 °C im Januar und einem Maximum von 20,2 °C im Juli. Die nach hinten verschobenen Temperaturmaxima liegen im ozeanischen Klima begründet. Trotz des ausgeglichenen Temperaturgangs können bei entsprechenden Wetterlagen extreme Temperatu
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Bordeaux ist eine Stadt, die nicht durch herausragende Einzelbauten, sondern durch die grandiose, fast vollständig erhaltene Anlage der Stadt besticht, die ihr historisches Bild bis heute erhalten hat. Darin ist sie Städten wie Amsterdam oder Lissabon ähnlich. Insbesondere im historischen Zentrum, aber auch darüber hinaus bietet sie immer wieder überraschende Eindrücke, sei es durch die spätbarocke Anordnung der Straßen und Plätze oder durch die beeindruckende Harmonie ihrer Häuserzeilen, durch Parks und Gärten. Die „Fassade“ zur Garonne ist weltberühmt: Auf mehreren Kilometern ziehen sich hohe, schmale Bürgerhäuser das Ufer entlang, unterbrochen durch einzelne Repräsentationsbauten. Dahinter ragen die Dächer von Kirchen und alten Stadttoren empor. Das historische Ensemble gilt als das größte, geschlossenste und schönste von ganz Frankreich und wird als Kulisse für unzählige Film- und Fernsehproduktionen genutzt.
Wirtschaft
Wirtschaft
Seit jeher ist die Wirtschaft von Bordeaux untrennbar mit dem Wein und dem Hafen verbunden. Auch heute spielen Handel, Verkehr und Dienstleistungen die entscheidende Rolle in der lokalen Wirtschaft. Dagegen ist Bordeaux erst spät zu einem industriellen Standort geworden und schon kurze Zeit später in eine Strukturkrise geraten. Nach deren Bewältigung sind dort überwiegend Zukunftstechnologien angesiedelt worden. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote mit 11,2 % im ANPE-(Arbeitsamts-)Bezirk und Besorgnis erregenden 19,7 % im Stadtgebiet die höchste der Region.
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