Damaskus
Damaskus
Damaskus (
Dimaschq; franz.:
Damas ; in phönizischer Umschrift ohne Vokale: dmÅ¡q) ist die Hauptstadt von Syrien und des Gouvernorats Rif Dimaschq (
Umgebung von Damaskus). Die Stadt hat offiziell 1.580.909 Einwohner, in der Agglomeration leben offiziell 2.552.003 Menschen (Stand jeweils 1. Januar 2006). Inoffizielle Schätzungen gehen oft von einer wesentlich höheren Einwohnerzahl aus. Die Hauptstadt bildet ein eigenständiges Gouvernorat. Es wird von einem Gouverneur regiert, der vom Innenminister ernannt wird.
Damaskus ist eine der ältesten, kontinuierlich bewohnten Städte der Welt, sowie ein kulturelles und religiöses Zentrum des Orients. In Syrien selbst wird Damaskus häufig الشام
aÅ¡-Å Äm genannt; in der restlichen arabischen Welt wird dieser Name oft für das Land Syrien verwendet. Historisch steht er sogar noch für ein größeres Gebiet, nämlich für die gesamte Levante.
Geographische Lage
Geographische Lage
Damaskus liegt etwa 31 Kilometer östlich der Grenzen Syriens zum Libanon. Südwestlich von Damaskus, in etwa 60 Kilometer Entfernung, liegen die seit dem Sechstagekrieg von 1967 durch Israel eroberten syrischen Golanhöhen. Die Grenze zu Jordanien liegt ungefähr 90 Kilometer südlich von Damaskus.
Am Fuße des Berges Qasyun auf 690 Meter über NN erstreckt sich Damaskus im Barada-Tal. Die Oase Ghuta, die von jeher Lebensader der Stadt war, wird durch den abflusslosen Barada bewässert, der im westlichen Gebirge des Anti-Libanon entspringt und ganzjährig fließt. Östlich von Damaskus erstreckt sich bis zum Süden hin zur Arabischen Halbinsel die Syrische Wüste.
Klima
Klima
Damaskus befindet sich in der subtropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 16,7 Grad Celsius. Da östlich, also im Regenschatten des Anti-Libanon gelegen, fällt nur 194 Millimeter Niederschlag pro Jahr.
Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 24,6 bis 26,6 Grad Celsius, die kältesten Monate Dezember bis Februar mit 6,2 bis 7,9 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt von Oktober bis April mit durchschnittlich 12 bis 46 Millimeter, der wenigste von Mai bis September mit 0 bis 5 Millimeter im Mittel.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die Hauptstadt gliedert sich in die Altstadt, die neueren Stadtbezirke und die Vororte Midan im Südwesten, Sarouja im Norden und Imara im Nordwesten. Die Altstadt im Zentrum von Damaskus ist von engen Straßen, überdachten Basaren und traditionellen Wohnhäusern geprägt. Der Bezirk al-Merjeh, mit seinen modernen Hochhäusern, ist der administrative und wirtschaftliche Mittelpunkt der Stadt.
Zu den nördlich der Altstadt gelegenen neueren Stadtbezirken gehören al-Akrad („die Kurden“) und al-Muhadschirin („die Migranten“). Sie tragen ihre Namen wegen der dort im 19. Jahrhundert zahlreich lebenden kurdischen Soldaten und muslimischen Flüchtlinge aus den europäischen Teilen des Osmanischen Reiches, die unter christliche Herrschaft fielen. Im Stadtbezirk Yarmouk dagegen leben seit 1955 viele palästinensische Flüchtlinge.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Stadt vor allem im westlich gelegenen Bezirk Mezze, entlang der Barada-Senke in Dumar im Nordwesten und auf den Steigungen der Berge bei Berze im Nordosten aus. Besonders am südlichen
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Wirtschaft
Wirtschaft
Damaskus ist ein wichtiges Handelszentrum für Feigen, Mandeln und andere Früchte aus der Umgebung. In der Hauptstadt werden Textilien, Gold- und Silberwaren, Lederwaren sowie Einlegearbeiten in Holz-, Messing- und Kupferwaren hergestellt. Des Weiteren ist Damaskus ein Zentrum der Bekleidungs-, Nahrungsmittel- und Druckindustrie.
Die Wirtschaft der Stadt befindet sich in einem Strukturwandel und Umbau zu einer funktionierenden Marktwirtschaft. Diese soll mit jährlichen Privatinvestitionen, Zusatzeinnahmen aus dem Ölexport und Investitionen aus dem Ausland finanziert werden.
Die Wirtschaftspolitiker sehen in den nächsten Jahren die beste Gelegenheit für Strukturänderungen. Zu den weitreichenden Veränderungen gehört unter anderem die Privatisierung, der Abbau von Monopolen, Deregulierung wichtiger Sektoren und die Reduzierung des öffentlichen Sektors.
Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur und die, bedingt durch die Landflucht, außerordentlich große Wohnungsnot. In der Industrie, die sich in der Agglomeration Damaskus konzentriert, bestehen nur unzureichende En
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