Dezhou
Dezhou
Dezhou ist eine bezirksfreie Stadt im äußersten Nordwesten der chinesischen Provinz Shandong, die in Deutschland vor allem durch die vom Deutschen Reich im Zeitalter des Kolonialismus besetzte Stadt Tsingtao bekannt ist. Dezhou hat eine Fläche von 10.356 km² und ca. 5,47 Mio. Einwohner (2003). Die japanische Partnerstadt Dezhous ist Niihama in der japanischen Präfektur Ehime.
Geschichte
Geschichte
Besonders interessant und kulturhistorisch wertvoll ist in Dezhou das Grab des Königs der Sulu-Inseln, das von den einheimischen Hui gepflegt wird. Das Grab liegt im Norden des Innenstadtbezirks Decheng, in einem kleinen Dorf namens Beiying. Hier leben 710 Hui (1990), die überwiegend Nachfahren zweier Söhne (
Andulu und
Wenhala) eines Königs der Ureinwohner von den Sulu-Inseln (heutige Philippinen) sind. Der Sulu-König war im Jahre
Yongle 15 (1417) mit einer 340-köpfigen Delegation auf Staatsbesuch am Hof der Ming-Dynastie gewesen und auf dem Heimweg in Dezhou verstorben. Seine beiden jüngeren Söhne blieben am Grab zurück, traten mit drei örtlichen Hui-Familien (Xia, Ma und Chen) in Heiratsbeziehungen und begründeten die Familien
An und
Wen. Im Jahre
Yongzheng 9 (1731) bekam ihre inzwischen auf 193 Personen angewachsene Nachkommenschaft vom Qing-Kaiser die chinesische Staatsbürgerschaft verliehen. Das
Grab des Königs von Sulu steht seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China.
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