Dschibuti
Dschibuti
Dschibuti (dt.:,
Dschībūtī,
frz.: Djibouti) ist eine Republik in Nordostafrika an der Meerenge Bab el Mandeb und ist etwas größer als Hessen. Er grenzt im Westen an Äthiopien, im Norden an Eritrea und im Süden an Somalia bzw. das (international nicht anerkannte) Somaliland sowie im Osten an den Golf von Aden und das Rote Meer. Der Jemen liegt nur wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Roten Meeres.
Dschibuti wurde 1977 von Frankreich unabhängig. Die Bevölkerung besteht zu etwa 60 % aus Issa-Somali und zu 35 % aus Afar.
Geschichte
Geschichte
Ebenso wie Somalia geriet das heutige Dschibuti zwischen dem 7. und 10. Jh. unter die Herrschaft arabischer Sultane, die die nomadische Hirtenbevölkerung islamisierten. Das strategische Interesse der Franzosen an dem Gebiet war durch den Bau des Sueskanals (1859-1869) erwacht. 1862 hatte Frankreich das Gebiet von Obock sowie das Küstenland erworben. Damit wollte es ein Gegengewicht zum britischen Militärhafen Aden schaffen. 1892 nahm Frankreich Besitz von den bis dato autonomen Sultanaten der Stadt Dschibuti. 1896 wurde Dschibuti zur französischen Kolonie Französisch-Somaliland mit Dschibuti als Hauptstadt erklärt. 1917 erfolgte die Fertigstellung einer 781 km langen Bahnlinie nach Addis Abeba. Damit war das Gebiet für Frankreich auch von ökonomischem Interesse, denn Dschibuti wurde zum wichtigsten Ausfuhrhafen des Nachbarlandes Äthiopien. Erst zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Innere des Landes erschlossen.
1946 erfolgte die Umwandlung der Kolonie in ein französisches Überseeterritorium. 1956 bekam Dschibuti begrenzte Autonomie durch das
Loi Cadre, und 1957 wurde ein eigenes K
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Infrastruktur und Tourismus
Infrastruktur und Tourismus
Das unzureichend ausgebaute Straßennetz hat eine Länge von 3.100 km, knapp 400 km davon sind befestigt. Die Hauptstadt besitzt einen modernen Tiefwasserhafen (Freihafen, Containerterminal) sowie einen internationalen Flughafen. Zurzeit werden nicht zuletzt durch Investoren der arabischen Halbinsel enorme Erweiterungen der Hafenanlagen errichtet. Mit der erwarteten Fertigstellung im Jahr 2006 wird das Land über einen der größten Container-Terminals der Region verfügen. Flughafen und neues Container-Terminal lassen den Schluss auf eine intensive Zusammenarbeit mit Dubai zu. Eine 781 km lange Eisenbahnlinie (davon 106 km in Dschibuti) führt vom Hafen nach Addis Abeba. Der Tourismus steht noch am Anfang. Mit dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur will man vor allem Transitreisende zu einem mehrtägigen Aufenthalt bewegen.
Klima
Klima
Da das Land relativ klein ist, befindet es sich in einer einheitlichen Klimazone und kennt keine großen Klimaunterschiede. Die einzigen nennenswerten Schwankungen gibt es bezüglich der Höhenlage des jeweiligen Ausgangspunktes. Hierbei gibt es im Wesentlichen zwei Unterscheidungen: die Küstenlinie und die Depressionen, sowie die etwas höher gelegenen Regionen im Norden und Süden.
An der Küste herrscht das ganze Jahr über für europäische Begriffe Hochsommer, Dschibuti ist eine der heißesten Städte Afrikas. Im Januar bewegen sich die Temperaturen in der Gegend um Dschibuti zwischen 27 und 30 °C, während es in der Nacht auf ca. 20-22 °C abkühlt. Ab April beginnen die Temperaturen sprunghaft zu steigen, um von Juni bis August 39-42 °C zu erreichen. In der Nacht sinkt die Quecksilbersäule im Thermometer in der Regel nicht unter 30 °C. Erst ab Oktober beginnen sich die Temperaturen wieder um die 30 °C-Marke einzupendeln. Die Hitzerekorde in Dschibuti betragen 45,9 °C für die Monate Juni und Juli und 45,8 °C für August. Absolutes Minimum sind 16 °C, die in Januar- und Febru
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft Dschibuti stützt sich vor allem auf den Dienstleistungsbereich. 81 % des gesamten BIP wurde 2001 in diesem Sektor erwirtschaftet. Die Landwirtschaft hatte dagegen nur einen Anteil von 4 %, die Industrie von 16 %. Erwerbstätig waren aber im gleichen Jahr 78 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft. 2004 nahm das BIP um 3 % zu. 2003 wurden 4,3 % des BIP für das Militär, 6,1 % für Bildung und 5,7 % für die Gesundheit ausgegeben. Die Inflation lag 2003 im Durchschnitt bei 2 %. Wichtige Einnahmequellen sind die Zahlungen Frankreichs für die im Land stationierten französischen Militäreinheiten und der Transithandel mit Äthiopien.
Basierend auf dem Artikel Dschibuti der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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