Endingen AG
Endingen AG
Endingen (schweizerdeutsch:
Ändige) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Surbtal, rund vier Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt. Im 18. und 19. Jahrhundert waren Endingen und das Nachbardorf Lengnau die einzigen Orte der Schweiz, wo sich Juden niederlassen durften. Bis 1945 hiess die Gemeinde
Oberendingen.
Geographie
Geographie
Das Haufendorf befindet sich bei der Mündung des Littenbachs in die Surb. Das Surbtal, das zunächst in westlicher Richtung verläuft, wendet sich nördlich des Dorfes nach Norden. Das Tal verengt sich und wird durch das Ruckfeld im Westen und den Hörndlihau im Osten begrenzt. Das Ruckfeld ist eine flache Ebene, die an ihren Rändern durch steil abfallende, bis zu 40 Meter hohe Flanken begrenzt wird. Der Hörndlihau ist ein Teil des Tafeljuras, die anfangs steile Flanke geht allmählich in eine flache Hochebene über. Das Gebiet südlich des Dorfes zählt geologisch zur Übergangszone zum Mittelland. Die Hänge des lang gezogenen Siggenbergs, der natürlichen Grenze zum Limmattal, sind bedeutend flacher und gleichmässiger. Etwa ein Kilometer südöstlich des Dorfzentrums liegt der kleine Weiler Loohof.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 846 Hektaren, davon sind 390 Hektaren bewaldet und 69 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 593 Metern auf dem Siggenberg, die tiefste Stelle befindet sich auf 380 Metern an der Surb.
Nachbargemeinden sind Unterendingen im Norden, Lengnau i
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Geschichte
Geschichte
Einzelne Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zeugen von einer frühen Besiedlung. Die Alemannen siedelten sich ungefähr im 6. Jahrhundert an. Die erste urkundliche Erwähnung von
Entingas erfolgte im Jahr 798, als der Thurgauer Graf Odalricus dem Kloster St. Gallen einige Grundstücke schenkte. Während des Hochmittelalters lag das Dorf im Einflussbereich der Freiherren von Regensberg und des Bistums Konstanz. Ministerialen waren die Freiherren von Tegerfelden und seit mindestens 1239 die Ritter von Endingen. Seit spätestens 1305 lag die hohe Gerichtsbarkeit bei den Habsburgern, während die niedere Gerichtsbarkeit vom Kloster St. Blasien ausgeübt wurde.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau, Endingen gehörte fortan zum Siggenamt der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. Ab 1678 siedelten sich erstmals Juden in Endingen an, die ihren Lebensunterhalt vor allem an der international bedeutenden Messe in Zurzach und am Markt in Baden verdienten. Die Juden unterstanden direkt dem Landvogt in Baden und durften weder Landwirtschaft betreiben noch ein Handwerk ausüben. Ab 1696
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Aus historischen Gründen besitzt Endingen weder eine katholische noch eine reformierte Kirche. Seit 1661 besuchen die Katholiken den Gottesdienst in Unterendingen, die Reformierten in Tegerfelden. Das einzige Gotteshaus ist die Synagoge Endingen. An der Gemeindegrenze zu Lengnau befindet sich der Jüdische Friedhof Endingen.
Zahlreiche Häuser im Dorfzentrum weisen eine architektonische Besonderheit auf. Obwohl die Juden häufig mit Christen unter einem Dach lebten, war es ihnen nicht gestattet, den gleichen Hauseingang zu benutzen. Deshalb erhielten diese Häuser zwei Eingänge, die unmittelbar nebeneinander liegen.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Endingen gibt es rund 480 Arbeitsplätze, davon 18 % in der Landwirtschaft, 42 % in der Industrie und 40 % im Dienstleistungssektor. Etwa zwei Drittel der Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den umliegenden Gemeinden und vor allem in der Region Baden.
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