Erschwil
Erschwil
Erschwil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thierstein des Kantons Solothurn in der Schweiz. Der frühere französische Name des Gemeinde lautet
Erginvelier.
Geographie
Geographie
Erschwil liegt auf , 6,5 km südsüdöstlich der Stadt Laufen (Luftlinie). Das ehemalige Strassen- und Bachzeilendorf erstreckt sich in einer Talweitung der Lüssel, im Jura südlich des Laufener Beckens im Schwarzbubenland.
Die Fläche des 7,5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Faltenjuras. Der zentrale Gemeindeteil wird vom Talkessel von Erschwil eingenommen, der von Süden nach Norden von der Lüssel durchflossen wird und einen 200 bis 500 m breiten flachen Talboden aufweist. Im Norden bildet die Engstelle bei der
Sagi zwischen
Müliholenfels und
Chapf die natürliche Abgrenzung. Im Westen wird die Talweitung von den teils felsigen Kämmen von
Moretchopf und
Hoggen sowie vom
Welschgätterli, einem 810 m hohen Passweg von Erschwil in das Delsberger Becken, begrenzt. Die südliche Grenze verläuft über die Gipfel von
Schemel und
Hörnli . Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden über den
Riedberg bis auf das
Hochstelleli, auf dem mit die höchste Erhebung von Erschwil erreicht wird. Auch die südliche
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Geschichte
Geschichte
Anhand verschiedener Funde im Chesselboden konnte nachgewiesen werden, dass das Gemeindegebiet von Erschwil bereits während der Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit bewohnt war. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1147 unter dem Namen
Hergiswilre. Später erschienen die Bezeichnungen
Helgiswilre (1194),
Ergswile (1295),
Erschweiler (1307) und
Erschwilre (1364); verschiedentlich wurde nachher auch die Schreibweise
Erswil benutzt. Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen
Arginus zurück und bedeutet somit
Hofsiedlung des Arginus.
Seit dem Mittelalter befand sich Erschwil im Einflussbereich des Klosters Beinwil, welches den Kirchensatz sowie reichen Grundbesitz im Dorf hatte. Die weltliche Herrschaft wurde von den Grafen von Thierstein ausgeübt. Nachdem das Geschlecht der Thiersteiner erloschen war, gelangte Erschwil 1522 an Solothurn und wurde der Vogtei Thierstein zugeordnet. Während der Reformationszeit trat die Bevölkerung von Erschwil zum neuen Glauben über; seit 1622 wird jedoch wieder die katholische Messe a
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Sankt Peter und Paul, die ursprünglich auf das frühe 13. Jahrhundert zurückgeht, wurde 1847 im Stil des Klassizismus neu erbaut. In der Schlucht der Lüssel oberhalb von Erschwil steht die Kapelle Sankt Johann (aus dem 17. Jahrhundert) an der alten Passwangstrasse. Im Ortskern sind einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Erschwil war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Stickerei und Seidenweberei verbreitet, die meist in Heimarbeit verrichtet wurde. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau (vor allem Kirschbäume) sowie die Milchwirtschaft und Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in Betrieben des Baugewerbes und der Holzverarbeitung. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in Laufen und in der Agglomeration Basel arbeiten.
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