Frankfurt-Heddernheim
Frankfurt-Heddernheim
Heddernheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main im Nordwesten der Stadt. Bekannt ist Heddernheim wegen der einst hier errichteten römischen Munizipalstadt Nida, Hauptort der Civitas Taunensium, sowie als Fastnachtshochburg (frankfurterisch: „Klaa Paris“). Der Umzug am Fastnachtsdienstag zieht jährlich mehr als 100.000 Besucher an.
Heddernheim gehörte seit dem 12. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 dem Mainzer Domkapitel. Von 1806 bis 1866 war es eine rundherum von Frankfurter oder kurhessischem Territorium umgebene Exklave des Herzogtums Nassau. Nach der Annexion durch Preußen gehörte es bis zur Eingemeindung durch Frankfurt 1910 zum Landkreis Frankfurt.
Der besonderen Lage als Exklave ist auch die komplizierte Konfessionsgeschichte Heddernheims zuzuschreiben. Da sie rundherum von lutherischen oder reformierten Territorien umgeben war, blieb die Gemeinde trotz ihrer katholischen Herrschaft auch während der Gegenreformation mehrheitlich lutherisch. Daneben gab es eine große jüdische Gemeinde, die im 18. und 19. Jahrhundert etwa ein Viertel der Ei
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Lage, Fläche und Bevölkerung
Lage, Fläche und Bevölkerung
Heddernheim liegt im Ortsbezirk 8 (Frankfurt-Nord-West) am rechten Ufer eines Niddabogens. Die Bebauung geht in die nördlich und westlich angrenzenden Stadtteile Niederursel und Praunheim über. Auf der gegenüberliegenden, linken Niddaseite grenzt der Stadtteil Eschersheim an. Weiter südlich befindet sich auf der linken Niddaseite der Volkspark Niddatal, der teils zum Stadtteil Ginnheim, teils zu Praunheim und Hausen gehört.
Der mit knapp 250 Hektar relativ kleine Stadtteil (ca. 1,1 Prozent der Gesamtfläche Frankfurts) verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Bevölkerungsdichte. Dabei teilt sich die Dichte in etwa gleich auf die beiden Stadtbezirke auf. Im östlichen, flächenmäßig kleineren Stadtbezirk befindet sich der alte Ortskern mit der ehemaligen Hauptstraße
Alt-Heddernheim und der
Heddernheimer Landstraße, während im westlichen Stadtbezirk die May-Siedlung „Römerstadt“ und das Nordwestzentrum liegen.
Am 31. Dezember 2006 waren 16.094 Personen in Heddernheim als wohnhaft gemeldet, davon 8445 weiblich und 7649 männlich. Je
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Wirtschaft
Wirtschaft
Am westlichen Ortsrand von Heddernheim befindet sich ein bedeutender Einzelhandelsstandort: das 1968 eröffnete Nordwestzentrum, das inzwischen größte Einkaufszentrum Deutschlands. Der Stadtteil ist ferner Standort der Müllverbrennungsanlage Nordwest, einer der modernsten Anlagen Europas. Weithin sichtbar ist deren Schornstein, der mit einem riesigen Drachenmotiv, dem größten Grafitto der Welt, verziert ist.
Südlich der U-Bahn-Station
Sandelmühle befand sich lange Zeit ein Werk der VDO, das im Verlauf der 1990er-Jahre infolge mehrfacher Umstrukturierungen seiner Eigentümer in kleinere Einheiten zerlegt wurde. Auf dem ehemaligen VDO-Gelände betreibt heute u.a. die Diehl Stiftung ein Werk der
Diehl Aerospace. Dieses Werksgelände und die ihm benachbarte Hochdeponie für Verhüttungsrückstände sind die letzten sichtbaren Erinnerungen an eine einst blühende Heddernheimer Industrielandschaft. Der Großteil des VDO-Geländes ist jedoch verlassen und die ehemaligen Hallen stehen leer. Der wichtigste Industriezweig war rund 150 Jahre lang – bis 1982 – im Nordosten des Sta
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