Freetown
Freetown
Freetown ist die Hauptstadt der Republik Sierra Leone und hat etwa 820.000 Einwohner (2008).
Freetown liegt am Atlantik und verfügt über einen Seehafen, der den Mittelpunkt der wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt bildet. Darüber hinaus gibt es in der Stadt Fischereiindustrie, Reisverarbeitung, Ölraffinerien, Diamantenverarbeitung und Zigarettenherstellung sowie Verpackungsindustrie.
Freetown
Freetown
Bevor die Weißen an die Küste gelangten hieß Freetown “Romarongâ€, die „Stadt der Wehklagen“. Dieser Name entsprang dem konstanten „schreien“ und „weinen“ der Verunglückten in den starken Stürmen an der Mündung des Sierra Leone River. Die ersten weißen Siedler gaben ihr den Namen "Granville Town".
Ende der 1990er Jahre fanden in der Stadt im Rahmen des Bürgerkriegs erbitterte Kämpfe statt. Sie wurde 1998 von Truppen der ECOWAS eingenommen, die wieder Ahmad Tejan Kabbah als Präsidenten wollten. 1999 griffen Truppen der Revolutionary United Front die Stadt an, im Mai wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Aber erst Anfang 2002 konnte der Bürgerkrieg mit Unterstützung der Vereinten Nationen (UNAMSIL) beendet werden. Im gleichen Jahr wurde Freetown Sitz des Sondergerichtshofs für Sierra Leone, der die für begangene Kriegsverbrechen Hauptverantwortlichen zur Rechenschaft ziehen soll.
Geschichte
Geschichte
Das Gebiet um Freetown wurde 1787 von befreiten Sklaven aus England, Kanada und den USA sowie den jamaikanischen Maroons besiedelt. Bunce Island, eine Freetown vorgelagerte kleinen Insel, war lange Zeit der größte Sklavenumschlagsplatz Westafrikas.
Der Name Sierra Leone stammt aus dem Jahre 1462 als portugiesische Seefahrer die westafrikanische Küste entlang segelten. Es ist nicht ganz genau bewiesen ob Pedro da Centra aufgrund der Lage oder des Klimas nach „Sierra Lyoa“, zu den Löwenbergen kam.
Einige sagen, dass die Küstenberge wie die Zähne von Löwen aussahen. Andere wiederum sprechen davon, dass das Gewitter über den Bergen wie Löwengebrüll klang. Im 16. Jahrhundert nannten englische Seefahrer das Land „Sierra Leoa“, dass sich im Laufe des 17. Jahrhunderts zu Sierra Leone entwickelte. Offiziell haben die Briten das Land 1787 Sierra Leone genannt.
Klima
Klima
Das Klima in Freetown ist tropisch-feucht mit Niederschlägen bis zu 5.000 mm pro Jahr. Freetown gilt als feuchteste Hauptstadt der Erde.
Das Jahr unterteilt sich in eine Regen- und eine Trockenzeit. Da Sierra Leone nördlich des Äquators liegt, beginnt die Regenzeit Mitte Mai und ist gekennzeichnet durch tägliche Gewitter und Regenfälle. In den Monaten August und September kann es auch schon mal ununterbrochen regnen.
Mitte Oktober beginnt die Trockenzeit, Niederschläge werden seltener. Im Dezember und Januar ist das Klima durch den Harmattan geprägt, einem Wind aus der Sahara, der Staub und erstaunlicherweise kühle Luft mit sich bringt. Februar, März, April sind die heißesten Monate mit seltenen Niederschlägen.
Die Temperaturen liegen ganzjährig am Tag und in der Nacht bei 26 °C bis 28 °C, im Jahresmittel bei 26,5 °C, der Atlantik hat konstante 26 °C. Die Luftfeuchtigkeit fällt selten unter 85 %.
Lage & Landschaft
Lage & Landschaft
Freetown liegt an der Nordwestspitze der Freetown Peninsula, einer Halbinsel die in den Atlantischen Ozean reicht. Die Landschaft ist gekennzeichnet von mit tropischem Regenwald bedeckten Hügeln die bis an die feinen Sandstrände (die als schönste Afrikas gelten) reichen. Im südlichen Teil der Peninsula sowie an den Flussmündungen sind Mangroven und Sumpfland verbreitet.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Einer der bekanntesten touristischen Anlaufstellen ist der weltberühmte Cotton Tree ("Baumwoll-Baum"). Der riesige Baum steht heute im Stadtzentrum von Freetown und steht an dieser Stelle wohl mindestens schon seit 1787. Hier befindet sich auch das kleine Sierra Leone National Museum, das einzige des ganzen Landes. Es ist durchaus einen Besuch wert.
Architektonisch interessant sind außerdem das Gebäude des Obersten Gerichtshofes, die sog. "Portugiesischen Treppen", verschiedene Kirchen wie die St. Johns Maroon Church (von 1829), St. George's Cathedral (1828), Foulah Town Moschee (1830) und die römisch-katholische Sacred Heart Cathedral sowie das Tor zum Old Kings Yard und die drei historischen Kanonen an der Stadtgrenze.
Sehenswert ist außerdem das Eisenbahn-Museum in Cline Town mit der größten und schwersten jemals erbauten Schmalspur-Lokomotive. Entlang der Peninsula befinden sich viele kleine, durchaus sehenswerte Inseln, u. a. Bunce Island mit den Ruinen eines Forts. In den Hügeln außerhalb von Freetown liegt das Schimpansenschutz- und -aufzugsgebiet Tacaguma].
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Freetowns Bezirke erstrecken sich von Wellington, Kissy, Cline Town, Fourah Bay, Kossa Town und Foulah Town im Osten bis nach Congo Town, Murray Town, Wilberforce bis nach Aberdeen im Westen.
Bezirke sind u. a.:
• Aberdeen
• Cline Town
• Congo Town
• Foulah Town
• Fourah Bay
• Hill Station
• Kingtom
• Kissy
• Kossa Town
• Lumley
• Madongo Town
• Murray Town
• Tengbeh Town
• Wellington
• Wilberforce
Basierend auf dem Artikel Freetown der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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