Freistadt
Freistadt
Freistadt ist eine oberösterreichische Kleinstadt im Unteren Mühlviertel und seit 1849 Verwaltungssitz des Bezirkes Freistadt. Die Stadt liegt rund 38 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Linz und rund 17 Kilometer südlich der Staatsgrenze zu Tschechien.
Freistadt wurde ab 1220 planmäßig angelegt und erlebte seine Blütezeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Der Dreißigjährige Krieg veränderte die Bedeutung der damaligen Grenzstadt, die dadurch sämtliche Privilegien aus der Gründungszeit verlor. Daraus resultierte ein wirtschaftlicher Abschwung und im 19. Jahrhundert die Entwicklung zur Schul- und Verwaltungsstadt. In den beiden Weltkriegen fanden im Raum Freistadt keine kriegerischen Auseinandersetzungen statt. Seit dem Ende der zehnjährigen Besetzung durch sowjetische Truppen (1955) wird die Infrastruktur kontinuierlich ausgebaut oder modernisiert.
Mit rund 7500 Einwohnern ist Freistadt das schulische, kulturelle, medizinische und wirtschaftliche Zentrum des gleichnamigen Bezirks. Die gotische Altstadt mit der mittelalterlichen Stadtbefes
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Klima
Klima
Das Klima in Freistadt ist rau, bedingt durch die Lage in einer Talsenke (Kaltluftseebildung). In seltenen Fällen kann daher schon im August Morgenfrost eintreten. Das Freistädter Becken unterscheidet sich klimatisch vom südlichen Mühlviertel und vom oberösterreichischen Zentralraum durch mehr Schnee und eine etwas geringere Nebel- und Hochnebelhäufigkeit. Der Niederschlag ist geringer als in ähnlicher Seehöhe am Alpennordrand Oberösterreichs.
Die Lufttemperatur (Tagesmittel) in den Jahren 1971 bis 2000 war im Vergleich zur Landeshauptstadt Linz durchschnittlich um rund 2,5 °C niedriger und betrug für Freistadt 6,9 °C. Die mittlere Niederschlagsmenge lag bei rund 700 Millimetern jährlich. 75,5 Frosttagen und 21 Eistagen stehen 50,7 Sommertage und 8,3 heiße Tage gegenüber. An durchschnittlich 74,2 Tagen liegt Schnee; an 10,5 Tagen beträgt die Schneehöhe mehr als 20 Zentimeter, wobei die maximale Schneedecke mit 65 Zentimetern im Februar erreicht wird. Freistadt verzeichnet jährlich 1741,1 Sonnenstunden, wobei zwischen November u
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Lage
Lage
Freistadt liegt im nordöstlichen Teil des Mühlviertels (unteres Mühlviertel) südlich des Freiwalds in einer weitläufigen Talsenke, dem so genannten
Freistädter Becken. Im Westen, Norden und Osten wird Freistadt von rund 650 bis 700 Meter hohen, bewaldeten Hügeln umschlossen, die nur durch das Thurytal unterbrochen sind. Nach Süden hin umschließen kleinere Hügel das Stadtgebiet. Das Stadtgebiet erstreckt sich über 12,88 Quadratkilometer. Damit ist Freistadt flächenmäßig die zweitkleinste Gemeinde des Bezirks. Die größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt 4,9 in Nord-Süd-Richtung 5,7 Kilometer.
Die Höhe der Stadt beträgt , gemessen beim Rathaus am Hauptplatz. Der höchste Punkt des Gemeindegebietes ist mit einer Höhe von der Trölsberg im Südwesten, der niedrigste befindet sich an der Feldaist im Südosten (rund ).
Die Landeshauptstadt Linz liegt rund 38 Kilometer südwestlich von Freistadt entfernt, die tschechische Stadt ÄŒeské BudÄ›jovice (Budweis) etwa 60 Kilometer nördlich von Freistadt. Die Bundeshauptstadt Wien ist in östlic
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Politik
Politik
Ab 1286 gab es in Freistadt einen Stadtrichter, 1354 wurden der Rat und die Geschlossenheit der Bürger und 1388 Jakob Megerlein als der erste Bürgermeister der Stadt erwähnt. Wie in anderen Städten dieser Zeit gab es den Inneren Rat, den eigentlichen Stadtrat. Die acht Mitglieder waren aus dem Stand der Handelsbürger und traten zweimal wöchentlich zusammen. Später kam der Äußere Rat hinzu, das Vertretungsorgan der Gesamtbürgerschaft, in dem die Handwerker vertreten waren.
Die städtische Selbstverwaltung mit jährlichen Bürgermeister-, Richter-, und Ratswahlen und regelmäßiger Erneuerung der Stadtordnung endete im Jahr 1600. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Einfluss der Landesfürsten (Habsburger) immer spürbarer, so dass letztlich die Bürgermeister, Stadtrichter und Ratsmitglieder nur mit Zustimmung des Landeshauptmanns und der von ihm berufenen Wahlkommissäre gewählt werden konnten. Mit der Magistratsverfassung von 1783 löste der Magistrat, bestehend aus Bürgermeister und Räten, den alten Stadtrat und den Stadtrichter als Behörde ab. Diese Magistratsverfassung blieb bis in das Jahr 1848
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