Gildehaus (Bad Bentheim)
Gildehaus (Bad Bentheim)
Gildehaus ist ein Ortsteil der Stadt Bad Bentheim in Niedersachsen (Deutschland) und liegt im Landkreis Grafschaft Bentheim an den Grenzen zu Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden.
Geschichte
Geschichte
Der Ort war bereits 1188 eine selbstständige Pfarre, die sich von Schüttorf abgezweigt hatte und zunächst als "Nova ecclesia" (Neue Kirche) bezeichnet wurde. Seit 1292 wird der Ort urkundlich mit dem Eigennamen
Nyenkerken erwähnt. Der Ort dürfte somit wesentlich älter sein, auch wenn er nicht früh beurkundet ist. Der Name Gildehaus leitet sich nicht von Handwerkergilden ab, sondern bezeichnet nach Hermann Abels ein Haus, das man in früherer Zeit in den Bauerschaften zur Aufnahme des Archidiakons (etwa Dechant) hatte. Solche Häuser (im Raum Osnabrück verbreitet) dienten ebenfalls zu
Gildeversammlungen der Gemeindegenossen und wohl auch als Schul- und Armenhäuser.
Gildehaus wurde 1974 in die Stadt Bad Bentheim eingemeindet. Bad Bentheim übernahm dann die ehemalige Gildehauser Postleitzahl 4444. Zum Kirchspiel Gildehaus gehören die früher ebenfalls selbständigen Gemeinden Achterberg, Bardel, Hagelshoek, Holt und Haar, Waldseite und Westenberg.
Einer der Wiedertäufer, Bernhard Krechting, war Pastor in Gildehaus. Mit zahlreichen Gildehausern zog er nach Münster und
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Wirtschaft
Wirtschaft
Viele Jahrhunderte stellte die Landwirtschaft in Dorf und Kirchspiel den Haupterwerb, bevor im 12. Jahrhundert die (holländischen) Steinhandelsgesellschaften in den Steinbrüchen den Gildehauser Sandstein abbauen ließen. Der Sandstein wurde vor allem zum Bau von Kirchen und Rathäusern – auch in den benachbarten Niederlanden – verwendet.
Im 18. Jahrhundert siedelten sich erste Textilbetriebe an, so dass sich die Wirtschaftsstruktur grundlegend wandelte und Gildehaus zu einem textilindustriell geprägten Arbeiterdorf wurde. Mit dem Niedergang der Textilindustrie ging ab Mitte der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts der Aufbau des von Niederländern betriebenen Unfallwagenhandels einher. Gildehaus wurde international zu einem Zentrum des Unfallwagenhandels. Zahlreiche Osteuropäer kauften und kaufen hier Unfallwagen, um sie in ihre Heimat zu importieren.
Mitte der 1920er-Jahre erhielt Gildehaus, nicht zuletzt durch den auf einem Höhenrücken (Ausläufer Teutoburger Wald) angelegten „Bürgergarten“, den Beinamen „Perle der Grafschaft“. 1985 wurd
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