Gontenschwil
Gontenschwil
Gontenschwil ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Wynental und grenzt an den Kanton Luzern.
Geographie
Geographie
Das Dorf liegt in einem Seitental der Wyna, das nach Osten gegen das Haupttal von einer markanten, durchschnittlich dreissig Meter hohen Seitenmoräne abgetrennt ist. Die "Egg" findet ihre Fortsetzung in der Endmoräne von Zetzwil, die sich wie ein Riegel quer über das ganze Wynental erstreckt. Die Moränen entstanden während der Würmeiszeit beim Rückzug des Reussgletschers. Nach Ende der Eiszeit stauten sie flachen See; dieser verlandete, als die Wyna das Hindernis durchbrochen hatte. Während Jahrtausenden lag hier ein ausgedehntes Sumpfgebiet, das Gontenschwiler Moos, das erst während des 1. Weltkrieges trockengelegt wurde. Unterhalb des Durchbruchs liegt das ausgedehnte Mättenfeld.
Das über zwei Kilometer lange Siedlungsgebiet befindet sich unmittelbar westlich der Seitenmoräne im Sagenbachtal und besteht aus den Ortsteilen Unterdorf, Kirchdorf und Oberdorf. Beim Oberdorf geht die Moräne in die südlichen Ausläufer des 872 Meter hohen Stierenbergs über; dort befindet sich der Weiler Geisshof . An der Westseite des Seitentales steigt das Gelände zunächst steil an und geht dann in eine du
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Geschichte
Geschichte
Die Gegend um Gontenschwil war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt, als sich Menschen am Ufer des damaligen Sees niederliessen. Die von den Alamannen gegründete Siedlung
Gundoltswilre wurde erstmals am 4. März 1173 in einem Schutzbrief erwähnt, den Kaiser Barbarossa dem Chorherrenstift in Beromünster ausstellte. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Die niedere Gerichtsbarkeit war in den Händen wohlhabender Dorfbewohner.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Gontenschwil gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und bildete einen eigenen Gerichtsbezirk im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. 1640 entdeckte man eine Mineral- und Heilquelle; im Bad Schwarzenberg suchten daraufhin viele Patienten Linderung von ihren Leiden. Die Blütezeit des Bades war vom 19. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg; bis 1990 wurde Mineralwasser abgefüllt. Im 18. und 19.
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Gontenschwiler Kirche wurde erstmals 1295 erwähnt. Nachdem das Dorf 1498 eine selbständige Pfarrei geworden war, baute man an der Nordseite einen Kirchturm an. Wegen fortschreitenden Zerfalls musste die alte Kirche im Jahr 1622 mit Ausnahme des Turms abgetragen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Gontenschwil gibt es rund 900 Arbeitsplätze, davon 13 % in der Landwirtschaft, 48 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungsbereich. Von Bedeutung sind die Herstellung von Waschmaschinen, Radiatoren und Zigarren, die Schaumstoff-Produktion sowie das graphische Gewerbe. Seit 1973 besteht im Weiler Hasel eine Klinik für Suchtkranke. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Nachbardörfern wie Reinach oder Unterkulm.
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