Grafschaft (Rheinland)
Grafschaft (Rheinland)
Grafschaft ist eine verbandsfreie Gemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie liegt am Rande der Voreifel, unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde entstand 1974 nach der rheinland-pfälzischen Kommunalreform aus dem Großteil der ehemaligen Verbandsgemeinde Ringen. Sitz der Gemeinde ist die Ortschaft Ringen. Im regionalen Sprachgebrauch wird sie häufig „die Grafschaft“ genannt.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde Grafschaft liegt nördlich der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, etwa 15 km südwestlich der Bundesstadt Bonn. Das 57,55 km² große Gemeindegebiet liegt im Osten der Eifel, am Übergang zum Mittelrheintal. Der westliche Teil des Gebietes wird von der Hochfläche des
Münstereifeler Waldes eingenommen, der Nordabdachung der Eifel zur Niederrheinischen Bucht. Sie ist überwiegend von Wald bestanden und wird von zahlreichen Bächen wie dem Swistbach zerschnitten. Östlich an die Hochfläche schließt sich das
Grafschafter Lösshügelland bzw. noch weiter nordöstlich das
Oberwinterer Terrassen- und Hügelland an. Nach Süden und Südwesten reicht das Gemeindegebiet bis an den Rand des Ahrtals, das als Kerbtal bis auf eine Höhe von reicht.
Zur Gemeinde Grafschaft gehören 17 Ortschaften und zahlreiche Einzelhöfe.
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Alteheck (280 m), im Süden bei Holzweiler
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Beller (200 m)
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Bengen (125 m), im Kerbtal des Bengener Baches
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Birresdorf (200 m)
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Bö ...mehr
Geschichte
Geschichte
Historischer Vorläufer und Namensgeber der Gemeinde ist die im 13. Jahrhundert entstandene Grafschaft Neuenahr mit Sitz auf Burg Neuenahr. Dazu gehörten neben den heutigen Stadtteilen von Bad Neuenahr und Gebietsanteilen bei Rheinbach auch die meisten Ortschaften in der heutigen Gemeinde Grafschaft. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Grafen von Neuenahr um 1352 kam es zu Erbstreitigkeiten und in der Folge zu teils chaotischen Zuständen mit Raub und Mord. 1372 griff der Kölner Erzbischof ein, indem er die Burg Neuenahr erobern und zerstören ließ. Die nächsten 200 Jahre stand dieses Gebiet unter Herrschaft zweier Lehnsherren des Erzbistums Köln, bis es wieder 1546 an das Herzogtum Jülich gelangte. Unter dem Herzogtum entstand auf dem Gebiet das Amt Neuenahr, das mit der Zeit immer weiter verkleinert wurde. Den Anfang der Gebietsverluste stellte der Austritt Gelsdorfs im Jahr 1382 dar – noch in der Grafschaft Neuenahr. Gelsdorf fiel jedoch 1558 wieder an das Amt Neuenahr zurück und wurde 1737 schließlich zur freien Reichsherrschaft. Im Rahmen eines Tauschgeschäftes fielen 1659 Eckend
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Wirtschaft
Wirtschaft
Grafschaft ist heute eine durch die Landwirtschaft und die Lage als Wohnstandort zwischen den Arbeitsplatzschwerpunkten im Norden (Bonn) und Süden (Bad Neuenahr-Ahrweiler) geprägte Gemeinde. Aufgrund der geographischen und verkehrstechnisch günstigen Lage haben sich auch einige industrielle Betriebe auf dem Gemeindegebiet niedergelassen. Der
Gewerbepark Grafschaft-Gelsdorf nahe der Autobahnen A 61 und A 565 umfasst heute eine Fläche von 45 ha, auf denen 1700 Arbeitsplätze entstanden sind. Nahe der Ortschaft Ringen wurde aus Mitteln des Berlin/Bonn-Gesetzes der
Innovationspark Rheinland geschaffen. Nachdem sich diese Gewerbefläche zunächst nur sehr langsam entwickelt hatte, sind durch Veränderungen in der Vermarktungsstrategie vermehrt Ansiedlungserfolge erzielt worden.
Im Ortsbezirk
Gelsdorf befindet sich seit 2000 der Sitz des Zentrums für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw), das dort in einem modernen, ca. 100 Millionen Euro teuren Neubau untergebracht ist.
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