Istanbul
Istanbul
Istanbul (türkisch Ä°stanbul), das alte Konstantinopel, ist die größte Stadt der Türkei. Auf dem Stadtgebiet leben rund zehn Millionen Menschen, in der Agglomeration etwa vierzehn Millionen.
Istanbul erstreckt sich sowohl auf der europäischen als auch auf der asiatischen Seite des Bosporus und ist damit die einzige Metropole, die auf zwei Kontinenten liegt. Aufgrund ihrer dreitausendjährigen Geschichte gilt sie als eine der ältesten noch bestehenden Städte der Welt. Istanbul ist Kultur- und Wirtschaftszentrum der Türkei.
Die Metropole Istanbul wurde als Vertreter eines Nicht-EU-Landes zur Kulturhauptstadt Europas 2010 ernannt.
Lage
Lage
Istanbul liegt im Westen der Türkei und umschließt den Bosporus und wird von ihm in ein westliches, europäisches und ein östliches, asiatisches Gebiet geteilt. Das Goldene Horn, eine nach Westen verlaufende Bosporusbucht, trennt den europäischen Teil in eine südliche, zwischen Marmarameer und Goldenem Horn liegende Halbinsel mit dem historischen Kern der Stadt und die an das historische Galata anschließenden nördlichen Stadtteile. Sowohl nach Westen als auch nach Norden und Osten wächst Istanbul weit über die historischen Stadtteile hinaus. Im Südosten liegen die zu Istanbul gehörenden Prinzeninseln.
Die Stadtgrenzen umfassen eine Fläche von 1.538,77 km². Die Metropolregion Istanbul (Provinz Istanbul) hat eine Fläche von 5.220 km².
Politik
Politik
Bürgermeister von Istanbul ist der Architekt Kadir TopbaÅŸ von der islamisch-konservativen AKP, einer gemäßigten Nachfolgepartei der ebenfalls islamischen Wohlfahrtspartei (RP). Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Ali Müfit Gürtuna (RP), der seit November 1998 Bürgermeister war. Islamische Politiker regieren Istanbul somit seit 1994, als Recep Tayyip ErdoÄŸan (ebenfalls RP) die weltlichen Parteien bei den Kommunalwahlen besiegte. Viele Stimmen erhielt die RP in den Elendsvierteln von Istanbul.
In seinen vier Jahren als Bürgermeister von Istanbul erlangte ErdoÄŸan eine erhöhte Popularität. Bereits bei seinem Amtsantritt präsentierte er seine islamisch geprägte Version von einer „sauberen und anständigen“ Stadt, in der unter anderem Bordelle verboten und eigene Badestrände für Frauen eingerichtet würden. Durch seine Regionalpolitik erlangte ErdoÄŸan auch bei seinen politischen Gegnern Respekt. Während seiner Amtszeit wurden beispielsweise die notorischen Probleme mit der Wasserversorgung behoben und zusätzliche Grünanlagen geschaffen. Die früher für Istanbul ty
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Stadtgliederung
Stadtgliederung
Istanbul lässt sich in drei große Bereiche gliedern:
•Das alte, im Süden der europäischen Seite gelegene Stadtzentrum des einstigen Konstantinopels mit den Stadtteilen Eminönü und Fatih wird durch das Goldene Horn von den nördlicher gelegenen, jüngeren Stadtteilen getrennt und im Westen von der Theodosianischen Landmauer begrenzt. Westlich der Mauer liegen das alte Viertel Eyüp und dahinter und entlang des Marmarameeres neue Wohn- und Gewerbebetriebe, die inzwischen sogar bis über den Flughafen hinaus weit nach Westen reichen.
•Nördlich des Goldenen Horns befinden sich das europäisch geprägte BeyoÄŸlu und BeÅŸiktaÅŸ, wo sich der letzte Sultanspalast (ÇıraÄŸan-Palast) befindet, gefolgt von einer Kette ehemaliger Dörfer wie Ortaköy und Bebek entlang dem Ufer des Bosporus. Hier errichteten wohlhabende Istanbuler bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts luxuriöse Holzvillen,
Yalı genannt, die als Sommerwohnsitz dienten. Auch hier am Bosporus wurde die Bebauung nach Westen vorangetrieben.
•Die gegenüber auf der asiatischen Seite
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft in Istanbul verzeichnete in den letzten Jahren einen Aufwärtstrend. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs seit 1980 um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr. Die Asienkrise zwischen Juli 1997 und Anfang 1998 und die Krise in Russland zwischen August 1998 und Mitte 1999 war in allen Bereichen, besonders beim Export, zu spüren und zeigte negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Als trotz dieser Belastung etwa Mitte 1999 eine langsame Gesundung der Wirtschaft Istanbuls zu beobachten war, verursachte nach der Krise in Russland das Erdbeben vom 17. August 1999 mit Epizentrum bei Kocaeli östlich der Stadt den zweiten großen ökonomischen Schock. Neben den durch die Katastrophe verursachten Kapitalausfällen und den menschlichen Verlusten war auch ein Rückgang des BIP von etwa ein bis zwei Prozent zu verzeichnen.
Istanbul ist heute der beherrschende Markt und Umschlagplatz der Türkei. Das von Dienstleistungen beherrschte Wirtschaftsleben dominieren Börse, Großhandel, Verkehrs-, Bank-, Presse- und Verlagswesen. Es gibt mehrere Basare sowie moderne Geschäftsstraßen im west
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Basierend auf dem Artikel Istanbul der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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