Kirgisistan
Kirgisistan
Kirgisistan (kirgisisch КыргызÑтан/
Kyrgysstan, in der neuen kirgisischen Lateinschrift
Kırgızstan) ist ein Staat in Zentralasien.
Es grenzt im Norden an Kasachstan, im Südosten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Die Hauptstadt ist Bischkek.
Geographie
Geographie
Kirgisistan liegt im Hochgebirge Tianshan; die höchsten Erhebungen erreichen 7.439 m (Dschengisch Tschokusu) und 7.134 m. Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem im Tschüital im Norden und dem Ferghanatal im Süden sowie in geringerem Maße in Bergtälern wie dem um den großen See Yssykköl (kirgis. ЫÑыккөл). Den südlichen Abschluss des Landes bildet die Gebirgskette des Alai. Zu den bedeutendsten Flüssen des Landes gehören der Naryn, der Tschüi und der Talas.
Bis in eine Höhe von 1.500 m besteht das Land aus Steppe, die allerdings durch weitläufige Bewässerungssysteme urbar gemacht worden ist. Ab 1.500 m herrschen alpine Wiesen und Weiden vor, die bis an die Schneefelder und Gletscher heranreichen. Die Wälder befinden sich in Höhenlagen von 1500 bis 4000 m ü. NN und beherbergen etwa 120 Baum- und Straucharten. Mit nur 4 % Waldfläche ist Kirgisistan eins der waldärmsten Länder Asiens, beherbergt aber die größten Walnusswälder der Welt. In den Wäldern leben Reh, Bär, Marder, Wildschwein, Wolf und Luchs. In den Hochla
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Geschichte
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Kirgisistan wurde seit dem 8. Jahrhundert von turkstämmigen Kirgisen bevölkert. Ab 1219 gehörte des zum Mongolenreich Dschingis Khans, nach dessen Tod zum Erbe Tschagatais, einem Sohn von Dschingis Khan. Das Gebiet blieb mongolisch, bis es im 18. Jahrhundert von den Chinesen unterworfen wurde.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte das russische Zarenreich schrittweise das Land. Die russische Dominanz in Kirgisistan dauerte schließlich von 1876 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991.
Klima
Klima
Das Klima Kirgisistans ist von trockenen und kontinentalen heißen Sommern und von kalten Wintern geprägt. Die täglichen Temperaturschwankungen sind erheblich.
Kultur
Kultur
Einen zentralen Platz in der kirgisischen Kultur nehmen Pferdezucht und Jurte ein. Der Stellenwert der Jurte lässt sich leicht an der Tatsache ablesen, dass die Nationalflagge das Gestänge einer Jurte um die obere Rauchabzugsöffnung (den
Tündük) darstellt. Die Strahlen im Kreis sollen übrigens die verschiedenen kirgisischen Stämme darstellen, die sich unter Manas vereinigt haben.
Es existiert eine lange Tradition der Filz- und Lederbearbeitung.
Die Falknerjagd, insbesondere mit Adlern, wie auch die Jagd mit Windhunden (insbesondere mit dem einheimischen
Taigan) hat eine lange Tradition im Land.
Wirtschaft
Wirtschaft
Das 1991 unabhängig gewordene Land übernahm eine vollkommen auf den Markt der Sowjetunion ausgerichtete Wirtschaftsstruktur. Die Restrukturierung derselben und die Privatisierung der Betriebe wurden zwar in Angriff genommen, auch mit Hilfe internationaler Organisationen wie des IWF und der Weltbank, gerieten aber immer wieder aufgrund Korruption, politischer Opposition und mangelndem Investoreninteresses ins Stocken. Dennoch bekam die Regierung ein ökonomisches Grundproblem postsowjetischer Staaten, hohe öffentliche Ausgaben bei gleichzeitigem Einbruch der Staatseinnahmen, relativ gut in den Griff. Das Haushaltsdefizit nahm im Laufe der 1990er stetig ab, sodass 2001 sogar ein kleiner Überschuss vermeldet werden konnte. Dennoch bleibt die Haushaltsplanung problematisch. Naturkatastrophen in den darauffolgenden Jahren erhöhten die öffentlichen Ausgaben und sorgen für ein Haushaltsdefizit 2002 und 2003. Ein großer Schwarzmarkt (geschätzte 40–50 % des BIP), korrupte und inkonsequente Steuereintreibung und niedrige Steuersätze sorgen für sehr beschränkte Haushaltsmittel; Maßnahmen wie eine Erh
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