Komoren
Komoren
Die
Komoren (komor.: Komori, frz.: Comores [kɔˈmÉ”ËÊ€]) bilden einen föderalen Inselstaat im Indischen Ozean und umfassen drei der vier Hauptinseln des Komorenarchipels am Nordausgang der Straße von Mosambik, etwa auf halbem Wege von der Küste des östlichen Afrika zur Nordspitze Madagaskars: Grande Comore/Njazidja 1.148 km², Anjouan/Nzwani 424 km² und Mohéli/Mwali 290 km². Damit umfasst der Staat eine Fläche von einem Viertel des Saarlandes. Die südöstlichste Komoreninsel Mayotte/Mahoré (374 km²) ist französisches Überseegebiet, wird aber von der Union beansprucht. Der Name der Komoren kommt aus dem arabischen
Dschuzur al-Qamar , was soviel wie Mondinseln heißt.
Geschichte
Geschichte
Um 975 n. Chr. landete eine persische Expedition aus Schiras auf den Komoren. Doch erst Anfang des 16. Jahrhunderts ließen sich Perser und Araber auf den vier Hauptinseln nieder. Sie gründeten ihre Sultanate vorwiegend in der Küstengegend und drängten die alte Bevölkerung, afrikanische und semitische Bauern, in das Innere der Inseln ab. Die Europäer, die die Komoren seit der frühen Neuzeit aufsuchten, vermochten lange Zeit keinen prägenden Einfluss auszuüben. Die von Portugiesen, Niederländern und Franzosen im 16. Jahrhundert gegründeten Niederlassungen wurden schon bald wieder aufgelöst. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der arabisch-islamische Einfluss dominierend. Die Sultane eigneten sich größere Ländereien an, die sie von einheimischen Arbeitskräften, häufig aber auch von aus Ostafrika herbeigeschafften Sklaven bewirtschaften ließen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Rivalität zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich um die Inseln im westlichen Indischen Ozean. Im Raum der Komoren setzte sich Frankreich durch, das 1841 und 1843 Mayotte in se
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Klima
Klima
Das tropisch-maritime Klima weist im Jahresgang nur geringe Temperaturschwankungen auf. Die Durchschnittstemperatur der kühlsten Monate (Juli/August) liegt bei 22 °C, die der wärmsten Monate (Februar/März) bei 27 °C. Zwischen Mai und Oktober herrscht der trockene Südostpassat, von November bis April der regenbringende Nordwestmonsun. Feuchtester Monat ist der Januar. Je nach Höhenlage werden zwischen 1.000 und 4.000 mm Jahresniederschlag registriert. In der heißen Jahreszeit ziehen öfter tropische Wirbelstürme über die Inseln.
Wirtschaft
Wirtschaft
Der wirtschaftlich wenig entwickelte Inselstaat ist in hohem Maße auf ausländische Unterstützung angewiesen. Die wichtigste Quelle zur Finanzierung des Staatshaushalts sind Budgethilfen aus Frankreich.
Die Landwirtschaft einschließlich des Fischfangs, der Jagd und der Forstwirtschaft bildete 2001 für 73 % der Bevölkerung die Existenzgrundlage und stellte 2004 mit 41 % den größten Anteil am BIP. Kleine Selbstversorgungsbetriebe bauen hauptsächlich Maniok, Mais, Jams, Süßkartoffeln, Bananen und Reis an. Auf Plantagen, die sich meist in Händen französischer Gesellschafter befinden, wachsen Vanille, Gewürznelken, Pfeffer, Kakao, Sisal und Kokospalmen. Überdies sind die Komoren ein bedeutender Produzent von Ylang-Ylang.
Hauptenergieträger für die Bevölkerung sind Brennholz und landwirtschaftliche Abfälle. Die kommerzielle Energieerzeugung basiert vor allem auf importiertem Erdöl. Die Industrie ist kaum entwickelt; kleine Betriebe versorgen den Binnenmarkt, einige verarbeiten Agrarprodukte für den Export. Hauptausfuhrgüter waren 2003 Vanille (78 %), Nelken (13 %) und Ylang-Yla
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