Langendorf SO
Langendorf SO
Langendorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Lebern des Kantons Solothurn in der Schweiz. Der frühere französische Name der Gemeinde lautet
Lonville.
Geographie
Geographie
Langendorf liegt auf , 2 km nordwestlich des Stadtzentrums von Solothurn (Luftlinie). Das ursprüngliche Strassenzeilendorf, welches sich mittlerweile zur Vorortsgemeinde von Solothurn entwickelt hat, erstreckt sich in einer Mulde beidseits des
Wildbachs, leicht erhöht nördlich des Aaretals am Jurasüdfuss, am Fuss des Weissensteins.
Die Fläche des 1.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen kleinen Abschnitt des unteren Jurasüdhangs. Der Hauptteil des Gebietes wird von der Mulde eingenommen, welche der am Weissenstein entspringende
Wildbach von Norden nach Süden durchfliesst. Diese Mulde wird im Westen von der Waldkuppe des
Heimlisbergs (bis ) flankiert. Im Osten wird das Gebiet vom Tälchen des
Dürrbachs begrenzt; nach Süden reicht die Gemeindefläche bis fast in die Aareniederung hinunter. Nach Nordosten erstreckt sich der Gemeindeboden über eine Wiesenhöhe bis in das
Fallerenhölzli, in dem mit der höchste Punkt von Langendorf erreicht wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 47 % auf Siedlungen, 11 % auf Wald und Gehölze und 42 % auf Landwirts
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Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1304 unter dem Namen
Lengendorf. Später erschienen die Bezeichnungen
Lengendorff (1555) und
Langendorf (1592).
Langendorf unterstand im Mittelalter dem Sankt-Ursen-Stift in Solothurn und gelangte 1344 an die Stadt Solothurn, welche fortan sowohl die niedere als auch die hohe Gerichtsbarkeit ausübte. Bis 1720 gehörte das Dorf direkt zum alten Stadtbezirk Solothurn. Mit der Ausgrenzung des engeren Stadtbezirks wurde Langendorf von der Stadt abgetrennt, zu einer selbständigen Gemeinde erhoben und der Vogtei Flumenthal unterstellt.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte das Dorf während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Wie in vielen weiteren Gemeinden zwischen Biel und Solothurn fasste auch in Langendorf etwa ab 1870 die Uhrenindustrie Fuss und führte zu einem deutlichen Anstieg der Einwohnerzahl. Bis 1953 war Langendorf Teil der Pfarrei Oberdorf, seither bildet es eine eigene Kirchgemeinde.
Politik
Politik
Alle 4 Jahre wählt die Bevölkerung einen 12-köpfigen Gemeinderat sowie einen Gemeindepräsidenten oder eine Gemeindepräsidentin. Der momentane Gemeinderat besteht aus 6 FDP-, 3 SP- und 2 CVP-Abgeordneten sowie einem parteilosen Mitglied. Gemeindepräsident ist Hanspeter Berger (SP).
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das ökumenische Kirchenzentrum wurde 1971 errichtet. Es besitzt je einen Gottesdienstraum für die Katholiken und Protestanten sowie einen gemeinsamen Glockenturm und wurde ins Inventar der Neuen Schweizer Architektur (INSA) aufgenommen.
Ganz im Westen, fast auf Bellacher Gemeindegebiet, steht zudem der
Staalenhof, ehemaliges Landgut der Patrizier-Familie von Staal.
Wirtschaft
Wirtschaft
Langendorf war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft des Wildbachs wurde früher für den Betrieb von Mühlen genutzt. Von 1873 bis 1973 hatte in Langendorf die Uhrenindustrie eine grosse Bedeutung.
Heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im sekundären Sektor und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Langendorf sind heute Betriebe des Maschinenbaus (als grösster die Truninger Pumpenbau AG), des Metallbaus, der Informatik, der Elektrobranche, des Baugewerbes, des Transportgewerbes und mechanische Werkstätten vertreten. Langendorf ist Standort eines grossen Einkaufszentrums der Migros am Ort der früheren Uhrenfabrik Lanco sowie der kantonalen Psychiatrischen Klinik und verfügt über eine Kreisschule. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die hauptsächlich in Solothurn arbeiten.
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