Le Chenit
Le Chenit
Le Chenit (, im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Die Grossgemeinde Le Chenit liegt auf , 37 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Yverdon-les-Bains (Luftlinie). Die Gemeinde erstreckt sich im Vallée de Joux an der Orbe, südwestlich des Lac de Joux, im Waadtländer Jura.
Die Fläche des 99.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Waadtländer Jura und den gesamten südwestlichen Teil des (schweizerischen) Vallée de Joux. Den zentralen Teil des Gebietes bildet das von Südwesten nach Nordosten gerichtete, rund 1 km breite Tal der Orbe. Der Fluss besitzt zahlreiche Mäander und fliesst unterhalb von Le Sentier in den Lac de Joux, dessen südwestlichster Teil zu Le Chenit gehört. Nordwestlich des Tals folgen eine steil ansteigende Geländerippe (bis ), dahinter die Senken von Derrière la Côte und Le Solliat und schliesslich das ausgedehnte Waldgebiet des Grand Risoux. Die Nordwestgrenze verläuft auf dem Kamm der Antiklinalen des Risoux über die
Roche Champion und den
Mont Risoux . Südöstlich des Orbetals erstreckt sich das Gemeindegebiet bis auf die Mont-Tendre-Kette. Parallel zum Tal verlaufen die Höhe
...mehr
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Le Chenit erfolgte 1489 unter dem Namen
Chinit als Sommerweidegebiet. Eine dauerhafte Siedlung existiert vermutlich erst seit etwa 1547. Das gesamte Gebiet gehörte unter der von 1536 bis 1798 dauernden Berner Herrschaft über die Waadt zunächst zur Kastlanei Les Clées unter der Landvogtei Yverdon. 1566 kam es an die Landvogtei Romainmôtier. Erst ab 1646 bildete Le Chenit nach der Abtrennung von der Gemeinde Le Lieu eine selbständige Gemeinde.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Le Chenit von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde die Gemeinde dem Bezirk La Vallée zugeteilt. Aufgrund von Spannungen und Rivalitäten Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb der Gemeinde wurden auf Beschluss des Waadtländer Grossen Rates (Grand Conseil) nacheinander die drei autonomen Teilgemeinden gebildet: Le Sentier (1900), L'Orient (1904) und Le Brassus (1908).
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
In Le Sentier wurde 1612 die erste Kirche erbaut. Heute besitzt Le Sentier ein reformiertes und ein katholisches Gotteshaus. Auch in Le Brassus stehen eine reformierte Kirche (1835-37 erbaut) und eine katholische Kirche, die vom Ende des 19. Jahrhunderts stammt.
Wirtschaft
Wirtschaft
Schon früh entwickelte sich in Le Chenit neben der Landwirtschaft auch die handwerkliche und industrielle Tätigkeit. Am Anfang der Entwicklung standen Mitte des 16. Jahrhunderts die Hochöfen in Le Brassus, eine Glashütte in Pré-Rodet sowie Sägereien, Gerbereien und Mühlen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden diese Gewerbezweige durch die Uhrmacherei abgelöst, die zunächst in Heimarbeit, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Fabriken ausgeübt wurde. Durch die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren wurde Le Chenit schwer getroffen, die Zahl der Arbeitslosen stieg zeitweise bis 10 % an. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in den Moorgebieten entlang der Orbe Torf gestochen. Die Krise in der Uhrenindustrie Mitte der 1970er Jahre löste eine massive Abwanderung aus.
Heute ist die Bevölkerung in der Uhrenindustrie beschäftigt, die sich auf die Herstellung von Qualitätsuhren (Luxus- und Schmuckuhren) spezialisiert hat, z.B. in der Manufaktur Audemars Piguet. Dazu gehören auch die Edelsteinindustrie und weitere Zulieferbetriebe. Weitere Arbeitsplätze gibt es in der elektronischen Indust
...mehr
Basierend auf dem Artikel Le Chenit der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen