Morges
Morges
Morges ist eine politische Gemeinde im Kanton Waadt in der Schweiz und Hauptort des Distrikts Morges. Der frühere deutsche Name
Morsee wird heute nicht mehr verwendet. Auf lateinisch hiess der Ort
Morgiis.
Geographie
Geographie
Morges liegt auf , 10 km westlich der Kantonshauptstadt Lausanne (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich am Nordufer des Genfersees, östlich der Mündung des gleichnamigen Flusses Morges, im Waadtländer Mittelland.
Die Fläche des 3.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Nordufer des Genfersees. Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer nordwärts über den flachen Uferrandstreifen bis an die Hänge der angrenzenden Hügel. Den zentralen Teil bildet der leicht in den Genfersee vorgeschobene Schwemmkegel der Morges. Westlich ihrer Mündung reicht das Gebiet bis auf die Geländeterrasse von Tolochenaz. Im Norden gehören die Hänge des Plateaus von Echichens zu Morges, hier wird mit der höchste Punkt des Stadtgebietes erreicht. Die östliche Begrenzung bildet die Mündung des Baches
Bief. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 72 % auf Siedlungen, 4 % auf Wald und Gehölze, 23 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Morges gehören ausgedehnte neue Wohnquartiere und Gewerbezonen sowie der Weiler
Marcelin am Südhang des
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Geschichte
Geschichte
Die Geschichte von Morges beginnt – im Vergleich zu anderen Städten der Westschweiz – erst relativ spät. Noch im 13. Jahrhundert bestand der Ort nur aus ein paar Häusern am Seeufer. Im Jahr 1286 begann unter Ludwig I. von Savoyen der Bau des Schlosses. Die Gründung des Marktfleckens durch die Savoyer war gegen die Machtausweitung der Bischöfe von Lausanne gerichtet. Ferner wollten die Savoyer damit den Handelsweg zwischen Lausanne und Genf kontrollieren und eine neue Station der Handelsschifffahrt auf dem Genfersee gründen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1297
tempore quo Morgia constructa est (in der Zeit, als Morges gegründet wurde). Der Ortsname leitet sich vom altfranzösischen Wort
morge (an den Fluss grenzend) ab, das wiederum auf das lateinische
margo (Grenze, Rand) zurückgeht.
Der nordöstlich des Schlosses entstandene Marktflecken besass seit seiner Gründung das Stadtrecht. Morges war von 1359 bis 1536 zeitweise Residenz der Grafen und Herzöge von Savoyen. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 wurde Morges Hauptort und das Sch
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die historische Stadt Morges mit zwei Längsgassen (Grand-Rue und Rue Louis-de-Savoie) parallel zum See und mehreren Quergässchen besitzt ein malerisches mittelalterliches Stadtbild. Den nordöstlichen Abschluss der Altstadt bildet die Kirche, die Ende des 18. Jahrhunderts an der Stelle eines früheren Gotteshauses errichtet wurde. Die Kirche vereinigt barocke und klassizistische Stilformen und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Protestantismus in der Schweiz zu jener Zeit. Das kreuzförmige Kirchenschiff stammt aus den Jahren 1769-71, während die Fassade unter dem Architekten Rodolphe de Crousaz 1772-76 erbaut wurde. Dieser Architekt entwarf auch das hölzerne Chorgestühl in der Apsis.
Südwestlich der Altstadt steht das mächtige Schloss, das 1286-91 in der Form eines Carré savoyard erbaut wurde. Der regelmässige viereckige Bau mit drei kleineren runden Ecktürmen und dem grossen runden Nordturm als Donjon erhielt seine heutige Gestalt im 16. und 17. Jahrhundert. Seit der Revolution ist das Schloss im Besitz des Kantons Waadt und diente zunächst als Zeughaus. Seit 1932 beherber
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Stadt Morges besitzt heute nur noch einen geringen Anteil an Landwirtschaftsflächen (rund 20 %). Von Bedeutung sind die ausgedehnten Rebhänge am optimal zur Sonne exponierten Südhang des Plateaus von Echichens. Rund 2 % der Erwerbstätigen von Morges verdienen sich ihr Einkommen im primären Wirtschaftssektor.
Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Morges mit dem Bau des Entrerocheskanals zu einem bedeutenden Handels- und Umladeplatz am nördlichen Genferseeufer für Güter wie Salz, Getreide, Wein und Ziegel. Auf dem Hafengelände befand sich von 1873 bis 1889 die Werft der Compagnie Générale de Navigation (CGN), danach wurde sie nach Ouchy (Lausanne) verlegt.
Die Ansiedlung neuer Industriebetriebe und die Ausdehnung der Gewerbezonen erfolgte ab den 1960er Jahren mit dem Bau der Autobahn. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören die Nahrungsmittelindustrie, der Metallbau und der Maschinenbau. Ortsansässige Betriebe sind die auf internationale Transporte spezialisierte Friderici SA, die Firma Oulevay (Herstellung von Kleingebäck), die Friederich SA (Maschinenbau) und die
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