Niederwörresbach
Niederwörresbach
Niederwörresbach ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Herrstein im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Niederwörresbach wurde geprägt durch das Handwerk der Achat-Schleifer und den Steinbruchbetrieb. Die Kunstturnriege des örtlichen Sportvereins erfährt internationale Anerkennung.
Geografische Lage
Geografische Lage
Das Dorf der
Klickerschleifer Niederwörresbach liegt zwischen dem südlichen Rand des Hunsrücks und dem Gebirge vulkanischen Ursprungs der oberen Nahe.
Es gehört zum
Fischbachtal (nahe Idar-Oberstein) und an seinem Ortsrand mündet der namensgebende
Wörresbach (auch
Hinterbach) in den Fischbach.
Geschichte
Geschichte
Das im damaligen Nahegau liegende Dorf wird 1047 zum ersten Mal urkundlich als Besitz der Grafen von Sponheim erwähnt, als Eberhard von Sponheim zwei Gehöfte zu
Werngisbach stiftete. Diese besaßen Sponheimer bis zum Jahr 1427, würden jedoch das ein oder andere Mal verpfändet und umbenannt. Danach herrschten Kurpfalz, Baden und Pfalz-Simmern zusammen über das Gebiet bis 1559. Zeitweise gemeinsam mit den Zweibrücker Fürsten herrschte Baden noch bis Frankreich dann 1792 das gesamte linksrheinische Gebiet 1792 für sich in Besitz nahmen. Währenddessen gehörte der Ort zum
Département Saar, Canton und Mairie Herrstein. Als 1814 deutsche Truppen in Frankreich einmarschierten und Napoléon Bonapartes Herrschaft endete erhielt der Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg die beiden Exklaven Lübeck und das Birkenfelder Land. Als Fürstentum Birkenfeld bestand letzteres bis zum Ersten Weltkrieg. Der nach wie vor oldenburgische Landkreis Birkenfeld ging im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes ging am 1. April 1937 im Austausch für Wilhelmshaven ebenfalls auf das Land Preußen über.
Klima
Klima
Das zum erweiterten Nahetal gehörende Dorf hat ein relativ mildes Klima, das prinzipiell sogar Weinbau ermöglicht. Der früher zwischen Niederwörresbach und Oberwörresbach gelegene
Wingert wird heute allerdings nicht mehr bestellt.
Kultur
Kultur
Niederwörresbach hat eine lange Tradition im Klickerhandwerk. Klicker sind kugelförmige, geschliffene Achate. Das Schleifen war eine beschwerliche Arbeit, die Rohsteine mussten von Idar her zu Fuß in den Ort geschafft werden und am nächsten Morgen in der Schleiferei bearbeitet werden. Die sogenannte
Schleiferkrankheit - verursacht durch den Achatstaub, das Liegen vor dem Schleifstein, schlechte Lüftung und den Schnaps, der zur Unterdrückung der Gebrechen getrunken wurde - ließ die
Klickerschliffer nicht älter als 40 Jahre werden. Von Ihrem Handwerk zeugt heute noch die
Klickerkette im Wappen des Dorfes.
In diesen schlechten Zeiten war die
Kässchmier ein leckeres und billiges Nahrungsmittel, das man sich leisten konnte. Dabei handelt es sich um eine Quarkspeise, die mit Kräutern und Zucker angerührt wird, und als Brotaufstrich oder zu Pellkartoffeln gegessen wird.
Noch heute werden die Niederwörresbacher von ihren Nachbarn gerne scherzhaft als „Werzbacher Kässchmierlecker“ bezeichnet. Auf dem in den 80ern neugestalteten Dorfplatz wurde der personifi
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