Nowotscherkassk
Nowotscherkassk
Nowotscherkassk ist eine südrussische Industriestadt, ca. 1000 km südlich von Moskau und 30 km nordöstlich von Rostow am Don auf einem Hügel, der auf drei Seiten vom Akssai und Tuslow umströmt wird, gelegen. Nowotscherkassk liegt an der Eisenbahnstrecke Koslow–Rostow am Don, sowie an der russischen Fernstraße M 4 von Moskau nach Noworossijsk. Sie hat 180.800 Einwohner (Stand 2005).
Geschichte
Geschichte
Die Stadt wurde 1805 gegründet und war im 19. Jahrhundert Hauptort und einzige Stadt in Gebiet der Donkosaken.
Im Jahre 1882 lebten 37.091 Einwohner in Nowotscherkassk, die Stadt besaß 11 Kirchen, ein Knaben- und ein Mädchengymnasium, ein Theater, Irren-, Waisen-, Findel- und Krankenhäuser, ein Zeughaus, ein Denkmal ihres Gründers, des Ataman (siehe auch Hetman) Matwei Iwanowitsch Platow.
Nowotscherkassk besaß zwei bedeutende Jahrmärkte und war Handelszentrum, besonders für Getreide, Wein, Holz und Drogeriewaren. Die Industrie, welche sich zuvor auf die Fabrikation von Ziegeln, Mehl, Schmiedearbeiten und Wein beschränkte, entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Stadt war Sitz des Nakasnoi Ataman, des Oberhauptes aller Donkosaken, der Zentralregierung und der obersten Gerichtsbehörde der Donkosaken.
Bemerkenswert sind die 30 km nördlich gelegenen und durch die Eisenbahn mit Nowotscherkassk verbundenen großen Anthrazitlager an der Gruschewka. Um diese entstand gegen 1880 bereits ein stadtähnlicher Ort.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf dem höchsten Punkt der Stadt steht die Kathedrale, erbaut 1890 bis 1905 durch den Architekten Jatschmko. Es handelt sich hierbei um die erste größere Stahlbetonkonstruktion im südlichen Teil Russlands. Auf dem Platz vor der Kathedrale findet sich das Denkmal von Ataman Jermak, der im Auftrag des Zaren Iwan des Schrecklichen Sibirien erschloss. Er fiel 1581 im Krieg gegen den Tataren.
Darüber hinaus war Nowotscherkassk die Residenz der Atamanen, davon zeugt noch heute ihr im historistischen Stil geschaffenes Stadtschloss.
Zur Ehre der aus der Völkerschlacht bei Leipzig 1814 siegreich zurückkehrenden Kosaken ließ der Bürgermeister der damals neu gegründeten Stadt zwei identische Triumphbögen bauen.
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