Oberdöbling
Oberdöbling
Oberdöbling war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Geographie
Geographie
Oberdöbling liegt im Nordwesten Wiens am rechten Donauufer. Die südliche Grenze des Ortes zum 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund bildet der ehemalige Linienwall, östlich grenzt Oberdöbling entlang der Heiligenstädter Straße und der Ruthgasse/Barawitzkagasse an Heiligenstadt. Im Norden grenzt Oberdöbling bis an den Krottenbach und Unterdöbling heran. Im Westen grenzen Untersievering und Glanzing (Neustift am Walde) an Oberdöbling. Ursprünglich lag auf dem Gebiet von Oberdöbling auch die Siedlung Hart. Die Wüstung verschwand jedoch bereits im 14. Jahrhundert. Der Ortskern von Oberdöbling entwickelte sich entlang der heutigen Hofzeile.
Geschichte
Geschichte
Eine Kirche wurde in Döbling erstmals 1267 erwähnt, ein durchgehender Bestand einer Pfarrkirche ist jedoch erst ab dem 15. Jahrhundert nachweisbar.
Kultur
Kultur
Das erste Theater wurde in Oberdöbling 1835 in der entweihten Johanneskapelle Ecke Döblinger Hauptstraße / Hofzeile gegründet. 1859 übersiedelten die Schauspieler nach dem Verkauf des Gebäudes an die Schwestern vom armen Kinde Jesu ins Theatergasthaus „Wendl“ am Währinger Spitz, das über eine Sommerarena und einen Theatersaal verfügte. Gespielt wurden derbe Possen, aber auch Stücke von Johann Nepomuk Nestroy. Als Anfänger spielten hier sogar Alexander Girardi und Max Reinhardt. Zwischen 1881 und 1888 blieb aus Brandschutzbestimmungen der Theaterbetrieb geschlossen, 1893 kam für das gesamte Gasthaus das Aus. Von Bedeutung war in Oberdöbling auch das Casino „Finger“, in dem Josef Lanner und Johann Strauß (Vater) Konzerte gaben. Das Casino musste jedoch 1840, vermutlich aus Konkurrenzdruck zum benachbarten Casino Zögernitz (Döblinger Hauptstraße 76), schließen. Gegründet 1837 entwickelte sich dieses zu einem der beliebtesten Casinos von Wien, Strauß und Lanner traten nun hier auf. In den 1960ern wurde das Gebäude in ein Hotel mit Restaurant umgewandelt. Heute liegt in Oberdöb
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Wirtschaft
Wirtschaft
Im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern spielte bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Weinbau keine große Rolle mehr in Oberdöbling. Viel bedeutender waren der Acker- und Obstanbau. Mehr als die Hälfte der Flurfläche war von Äckern bedeckt, mehr als zehn Prozent von Obstgärten. Der Weinanbau nahm hingegen nur etwa sieben Prozent der Fläche in Anspruch. Bereits 1754 siedelte sich in Oberdöbling eine Sammet-, Seiden- und Dünntuchfabrik an, die anfangs bis zu 100 Arbeiter beschäftigte. 1790 arbeiteten hier sogar 300 Menschen. Am Zusammenfluss des Arbesbaches und des Krottenbaches wurde 1783 eine Hammerschmiede gegründet. Bekannt wurde die Döblinger Brauerei, die 1833 als Zweigbetrieb der Gaudenzdorfer Brauerei gegründet wurde und 1856 von den Besitzern der Ottakringer Brauerei erworben wurde. Nach der Zerstörung der Brauerei im zweiten Weltkrieg wurde hier der Kopenhagenhof erbaut. In Oberdöbling entstanden im 19. Jahrhundert noch weitere wichtige Betriebe, so 1867 die bis 1968 bestehende „Vereinigte Tintenfabriken Hartmann und Mittler“ in der Gatterburggasse 8, die später unter dem
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