Ormont-Dessous
Ormont-Dessous
Ormont-Dessous ist eine politische Gemeinde im Distrikt Aigle des Kantons Waadt in der Schweiz. Die früheren deutschen Namen
Ormund und
Ulmenthal werden heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Ormont-Dessous liegt rund 9 km ostnordöstlich des Bezirkshauptortes Aigle (Luftlinie). Die aus mehreren Ortsteilen bestehende Gemeinde befindet sich im mittleren Teil des Tals der Grande Eau, in der Talschaft Les Ormonts in den Waadtländer Alpen.
Die Fläche des 64.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Waadtländer Alpen. Der südliche Gemeindeteil wird vom Alpental eingenommen, das die Grande Eau von Osten nach Westen (zur Rhône) durchfliesst. Südlich des Flusses reicht das Gebiet den Hang hinauf bis auf die Höhen von
Chamossaire (bis ),
Chaux Ronde (bis ) und
Tête de Meilleret . In einer Senke am Nordhang dieser Bergkette befindet sich der See
Lac des Chavonnes.
Die nördliche Talseite der Grande Eau ist auf dem Gebiet von Ormont-Dessous durch die beiden kurzen Seitentäler von
Ruisseau du Sépey und
La Raverette und den dazwischenliegenden Vorsprung von
Les Champs gegliedert. Die Raverette entspringt in der Nähe des Passübergangs Col des Mosses. Den nördlichen Abschluss des Tales bilden die Berge
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Geschichte
Geschichte
Die Talschaft von Les Ormonts wurde vermutlich in der Zeit vom 7. bis 9. Jahrhundert urbar gemacht und von Bewohnern aus dem Rhônetal besiedelt. Das Gebiet gehörte zum Besitz der Abtei Saint-Maurice, die im 13. Jahrhundert unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen kam. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde unter Aymon de Pontverre die Burg Aigremont erbaut, welche fortan die Gerichtsbarkeit im Tal innehatte und im 15. Jahrhundert zerstört wurde.
Mit der Eroberung der Herrschaft Aigle durch Bern im Jahr 1476 gelangte Ormont-Dessous unter die Verwaltung des Gouvernements Aigle. Gegen den harten Widerstand der Talbevölkerung wurde 1529 die Reformation eingeführt. Beim Zusammenbruch des Ancien régime wehrte sich die Bevölkerung 1798 gegen die Besitznahme durch die französischen und waadtländischen Truppen. Im Berggebiet von Ormont-Dessous, beim Col de la Croix und bei La Forclaz kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, bevor die Talschaft endgültig kapitulierte. In der Folge gehörte Ormont-Dessous von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Pfarrkirche steht etwas abseits des Verwaltungszentrums Le Sépey auf einem kleinen Hügel bei Cergnat. Sie stammt aus dem Mittelalter, den ältesten Teil bildet der Chor, der Frontturm mit dem Spitzbogenportal ist im spätgotischen Stil gehalten. In Le Sépey und La Forclaz sind Holzhäuser mit gemauertem Unterbau und reich geschnitzten, zum Teil bemalten Fassaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten. Aus derselben Zeit stammen die für die Gegend charakteristischen hölzernen Speicherbauten. Auf dem Hügel bei Les Voëttes über dem Tal der Grande Eau sind Ruinen der ehemaligen Burg Aigremont erhalten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Ormont-Dessous war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein überwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Mit der verbesserten Verkehrsanbindung seit etwa 1870 entwickelte sich die Gemeinde allmählich zu einem Ferienort.
Noch heute haben die Milchwirtschaft und Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. In den voralpinen Gebieten gibt es ausgedehnte Alpweiden zur Sömmerung der Viehbestände. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe (insbesondere Maurer- und Schreinerwerkstätten) und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften des Rhônetals und in der Region Vevey-Montreux arbeiten.
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