Orvin
Orvin
Orvin ist eine politische Gemeinde im Distrikt Courtelary des Kantons Bern in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Ilfingen wird heute kaum mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Orvin liegt auf , 3 km nordwestlich von Biel (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im Tal der
Orvine, eines rechten Seitenbachs der Suze (deutsch
Schüss), in einem Talbecken im südlichen Jura.
Die Fläche des 21.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst im zentralen Teil das nach Osten geneigte Talbecken von Orvin. Die südliche Abgrenzung bildet die meist bewaldete Antiklinale des Höhenrückens von Magglingen (bis ). Im Norden reicht das Gebiet auf den Kamm des östlichsten Teils der Chasseral-Kette, deren Südhang besonders oberhalb des Dorfes sehr steil und von Felsbändern durchzogen ist und deshalb ein beliebtes Klettergebiet darstellt. Auf dem Scheitel der Chasseral-Kette wurde das harte Deckgestein aufgebrochen und wegerodiert, wodurch im Laufe der Jahrmillionen ein nördlicher und ein südlicher Kamm entstanden. Dazwischen befindet sich ein Antiklinaltal, das bereits bis auf die nächste harte Gesteinsschicht ausgeräumt ist. Dieses Gewölbe bildet zwischen den beiden äusseren Kreten einen dritten Kamm, den Rücken des
Jobert , über den die Nordgrenze von Orvin ver
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Geschichte
Geschichte
Während der Römerzeit führte die Vy d'Etra
, eine teilweise gepflasterte Strasse, an der Stelle des heutigen Ortes vorbei. Die erste schriftliche Erwähnung von Orvin erfolgte im Jahr 866 in einer Urkunde, die dem Kloster Moutier-Grandval Güter in Ullwine
bestätigte. Später erscheinen zahlreiche weitere Bezeichnungen: Ulvingen
(962), Ulvench
(1178), Ulveius
(1228). Daraus entstand der deutsche Name Ilfingen
, während sich die französische Form Orvin
über Urvin
entwickelte. Der Ortsname geht vermutlich auf den germanischen Personennamen Ulf zurück.
Das Dorf gehörte bis 1797 zur Herrschaft Erguel, die dem Fürstbistum Basel unterstand, wobei auch die Stadt Biel zeitweise grösseren Einfluss ausübte. In den Jahren 1724, 1754 und 1801 fielen jeweils zahlreiche Häuser Dorfbränden zum Opfer. Von 1797 bis 1815 gehörte Orvin zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, das 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern. Während des
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die heutige reformierte Pfarrkirche wurde 1722 auf einem Hügelrücken südlich des Ortszentrums an der Stelle eines spätgotischen Vorgängerbaus errichtet. Sie besitzt Kirchenfenster aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie Wandmalereien aus der Bauzeit. Der Ortskern mit gepflasterten Strassen und eng beieinander stehenden Häusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert hat ein südliches Gepräge.
Wirtschaft
Wirtschaft
Orvin war früher hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt, wobei im Talbecken Ackerbau und Obstbau, in den höheren und schattigeren Lagen Wiesland und Weiden überwiegen. Heute sind nur noch 12 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. Das Dorf hat sich inzwischen zur Wohngemeinde gewandelt mit einigen Betrieben in der Elektromechanik, im Maschinenbau, der Textilverarbeitung sowie im lokalen Kleingewerbe. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der Stadt Biel.
Basierend auf dem Artikel Orvin der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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