Poschiavo
Poschiavo
Poschiavo ist eine politische Gemeinde im südlichen Graubünden (Schweiz). Zusammen mit der Nachbargemeinde Brusio bildet Poschiavo die Talschaft Valposchiavo (deutsch: Puschlav) und den Bezirk Bernina.
Geographie
Geographie
Poschiavo liegt rund 15 km unterhalb des Berninapasses, der das Engadin mit dem Veltlin verbindet. Das Gemeindegebiet umfasst das obere Puschlav samt Seitentälern und erstreckt sich von der Wasserscheide im Norden des Tales, welche u.a. durch die Berninagruppe und die Forcola di Livigno gebildet wird, bis zum südlichen Ende des Lago di Poschiavo (deutsch:
Puschlaversee), 962 m. Höchster Punkt des im Westen und Osten von Gebirgskämmen begrenzten Territoriums ist der mittlere Gipfel des Piz Palü, 3901 m.
Die Dauersiedlungen liegen zumeist an oder in der Nähe der Talstrasse und werden in drei Gruppen (
squadri) eingeteilt:
•
Squadra del Borgo, bestehend aus dem Hauptort (
borgo, Poschiavo im engeren Sinne) und dem Dorf
Cologna;
•
Squadra di Aino, oberhalb gelegen, bestehend aus dem Dorf
San Carlo und den Weilern
Somaino,
Angeli Custodi,
Percosta und
Permunt;
•
Squadra di Basso, unterhalb gelegen, bestehend aus
•* Sant'Antonio
mit Campiglione
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Geschichte
Geschichte
Die Bedeutung der im Tal gemachten Funde aus römischer Zeit konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Sicher ist die frühmittelalterliche Landnahme vom Veltlin her. Der Ort
Postclave und dessen Taufkirche, wahrscheinlich die spätere Stiftskirche San Vittore, werden urkundlich im Jahr 824 erwähnt. Verstärkt wurde das Puschlav im 11. Jahrhundert besiedelt. Aus jener Zeit stammen die Kirchen San Pietro bei Poschiavo und San Romerio oberhalb des Puschlaversees.
Im 13. Jahrhundert erschien Poschiavo als Lehnsgut des Churer Bischofs. Nach wechselnden Obrigkeiten gelangte das Dorf 1350 unter mailändische Herrschaft, von der es sich 1406 gewaltsam befreien konnte. Die nun stets als Einheit auftretende
Cumün (Talgemeinde, inklusive Brusio) suchte Schutz beim Bischof und trat am 29. September 1408 dem Gotteshausbund bei. Mit dem Auskauf der bischöflichen Rechte wurde 1494 die volle Unabhängigkeit als Hochgericht innerhalb des Gotteshausbundes erreicht.
Nach der 1547 eingeführten Reformation benutzten zunächst beide Konfessionen die Stiftskirche, bis sich die Protestanten
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der Borgo von Poschiavo weist ein geschlossenes, städtisch anmutendes Ortsbild mit steinplattengedeckten Häusern des 16. bis 19. Jahrhunderts auf. Nachdem ein Hochwasser am 18. Juli 1987 schwere Schäden im Dorfzentrum verursachte, wurden die Gebäude sorgfältig restauriert.
Ortsbild von nationaler Bedeutung.
Um die zentrale
Plazza da Cumün gruppieren sich
• die spätgotische Stiftskirche
San Vittore mit romanischem Turm,
• das Oratorio Sant'Anna
mit Beinhaus,
• die barocke Kapelle Santa Maria Presentata
,
• das Rathaus mit einem ehemaligen Wehrturm.
Nicht weit entfernt liegt die reformierte Kirche von 1649. Der jenseits des Flusses Poschiavino gelegene Palazzo Mengotti
wurde als Talmuseum eingerichtet. Am südlichen Dorfrand befindet sich das Spaniolenviertel. Noch weiter südlich, ehemals auf freiem Feld etwa 500 m ausserhalb des Dorfes, wurde 1692 bis 1711 die Kirche Santa Maria Assunta
errichtet, die als eine der schönsten Barockkirchen in der Schweiz gilt.
Am ob ...mehr
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