Republik Kongo
Republik Kongo
Die
Republik Kongo (dt.:, frz.: nicht zu verwechseln mit der südöstlich gelegenen Demokratischen Republik Kongo, dem vormaligen Zaïre) ist ein Staat in Zentralafrika zwischen Gabun, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, der angolanischen Exklave Cabinda und dem Atlantischen Ozean.
Geographie
Geographie
Die Republik Kongo liegt im äußersten Nordwesten des Kongobeckens und wird im Osten und Südosten vom Fluss Kongo sowie seinem Nebenfluss Ubangi begrenzt. Die Hauptstadt Brazzaville liegt am Pool Malebo, einer seeartigen Erweiterung des Kongo. Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, liegt am gegenüberliegenden Ufer.
Kongo liegt beiderseits des Äquators und hat daher tropisches Klima, die zwei Regenzeiten gehen von Januar bis Mai und Oktober bis Mitte Dezember. Der Jahresniederschlag liegt bei 1.400 mm bis 1.900 mm, an der Küste weniger. Nach der schmalen Küstenebene mit Mangrovenvegetation und Feuchtsavanne erhebt sich das Land zu einem Hochplateau, das an der Grenze zu Gabun auf bis zu 1.040 m ansteigt. Der mit 57,2 % größte Teil des Landes ist von tropischem Regenwald bedeckt. Im Nordosten, am unteren Ubangi und Sanga, befinden sich ausgedehnte Sumpfgebiete. Der Kongo ist erst oberhalb des Pool Malebo schiffbar.
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Brazzaville 1.138.044 Einwohner, Pointe-Noire 630.883 Einwohner, Loubomo 114.869 E
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Geschichte
Geschichte
17./18. Jh. Sklavenhandel an der Kongomündung. 1766 Beginn der französischen Mission,
ab 1875 Erforschung durch Pierre Brazza. 1880 Reich Teke französisches Protektorat, Gründung eines Militärpostens am Kongo, aus dem die Stadt Brazzaville entsteht. 1883 Gründung von Pointe Noire. 1891 französische Kolonie Kongo, ab 1903 „Mittelkongo“ genannt, 1910 zum Generalgouvernement Französisch-Äquatorialafrika. 1911 Nordteil der Kolonie an Deutsch-Kamerun, 1914 Rückgliederung des Gebiets.
1946 wurde Kongo französisches Überseeterritorium, 1958 autonome Republik in der Union Française, 1960 unabhängige Republik Kongo-Brazzaville (im Unterschied zu Kongo-Kinshasa, der heutigen Demokratischen Republik Kongo am linken Ufer des Flusses).
Ab 1963 Politik des gemäßigten Sozialismus, 1969 Volksrepublik, 1990 Abkehr vom Sozialismus. 1991 „Republik Kongo“, 1992 demokratische Wahlen, 1997–2003 Bürgerkrieg.
Neben der Republik Kongo liegt noch die Demokratische Republik Kongo ähnlichen Namens, das ehemalige Zaire.
Politik
Politik
Die Republik Kongo ist in elf Regionen untergliedert. Es herrscht eine zentralistische Verwaltung.
Die Staatsform ist nach der durch Referendum vom 20. Januar 2002 angenommene und am 9. August 2002 in Kraft getretene Verfassung die einer präsidialen Republik. Die Regierungsform ist ein Zwei-Kammer-Parlament, bestehend aus Nationalversammlung und Senat. Die Nationalversammlung umfasst 137 auf fünf Jahre gewählte Mitglieder, die 66 Senatoren werden auf sechs Jahre gewählt. Die einflussreichste Partei ist die Kongolesische Partei der Arbeit (PCT).
Das Staatsoberhaupt ist der Präsident, der zugleich auch Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er wird vom Volk mit absoluter Mehrheit auf sieben Jahre gewählt, eine einmalige Wiederwahl ist möglich.
2006 und 2007 hat die Republik Kongo einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Wirtschaft
Wirtschaft
Trotz umfangreicher Ressourcen an Erdöl, tropischen Regenwald und landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sowie der nur geringen Bevölkerungsdichte ist die Wirtschaft noch immer durch Massenarbeitslosigkeit, schlechten Zustand der Regierungs-, Verwaltungs- und Infrastrukturen sowie extreme Außenverschuldung und hohen Importbedarf an Nahrungsmitteln gekennzeichnet. Zudem hinterließen die drei Bürgerkriege der 1990er Jahre einen materiellen Schaden von geschätzten zwei bis drei Milliarden Euro.
Früher war der Staat mit 80.000 Angestellten der größte Arbeitgeber des Landes. Die Weltbank und andere internationale Finanzinstitutionen zwangen Kongo zur Einleitung von Reformen auf diesem Gebiet um die Bürokratie abzubauen, deren Unterhalt 1993 mehr als ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts verschlang.
Der Bevölkerung blieb die Teilhabe am Ressourcenreichtum des Landes durch den unprofessionellen Umgang mit den Staatsfinanzen und die weit verbreitete Korruption lange verwehrt. Ein Strategiepapier zur Armutsbekämpfung ist in Arbeit und soll die Grundlage für umfassende Umschuldungsmaßnahm
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