Romainmôtier-Envy
Romainmôtier-Envy
Romainmôtier-Envy ist eine politische Gemeinde im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz. Die Gemeinde entstand 1970 durch die Fusion der vorher selbständigen Dörfer Romainmôtier und Envy. Der ehemalige deutsche Name
Romansmünster für Romainmôtier wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Die Doppelgemeinde Romainmôtier-Envy liegt 6 km südwestlich des Ortes Orbe und 17 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Yverdon-les-Bains (Luftlinie). Romainmôtier erstreckt sich in der schmalen Talniederung des Flüsschens Nozon, an dessen Austritt aus dem Jura. Envy liegt auf in einem kurzen südlichen Seitental des Nozon, ebenfalls am Jurafuss.
Die Fläche des 7.0 km² grossen, stark verzweigten Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Jurafussplateaus. Der nördliche Teil des Gebietes wird vom schmalen Tal des Nozon eingenommen, das bis zu 100 m in die Hochfläche des Jurafussplateaus eingetieft ist. Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden im Nozontal bis in den Jura hinein und erreicht am Nordhang der Mollendruz-Kette mit den höchsten Punkt von Romainmôtier-Envy. Nördlich des Tals befindet sich das Waldgebiet
Bois de Forel (bis ). Nach Süden reicht das Gebiet auf das gegen Osten abfallende Jurafussplateau und über die Höhen von
La Planchette und
La Reculanne bis zum Bec à l'Aigle
. Ein schmaler Zipfel erstreckt sich nach Südwesten in den Wald ...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Romainmôtier-Envy war bereits zur Römerzeit bewohnt. Zeugnisse aus dieser Zeit sind Überreste der Eisenschmelzöfen im Wald von Bellaires südöstlich des Ortes. Zwei Schmelzöfen aus dem 6. Jahrhundert wurden konserviert.
Die weitere Geschichte von Romainmôtier hängt eng mit derjenigen des Klosters Romainmôtier zusammen, das laut der Überlieferung Mitte des 5. Jahrhunderts gegründet wurde. Der Name
Romanis monasterium erscheint erstmals um die Mitte des 8. Jahrhunderts in den Urkunden. Neben dem Kloster entwickelte sich allmählich eine Siedlung, die von der Blütezeit des Klosters vom 11. bis ins 15. Jahrhundert profitierte. Im 13. Jahrhundert gelangte Romainmôtier in den Einflussbereich der Herzöge von Savoyen.
Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 wurde das Kloster säkularisiert und die Klostergüter von Bern eingezogen. In der Folge errichtete Bern die Vogtei Romainmôtier, die neben Lausanne die reichste Vogtei des Waadtlandes war. Sie umfasste das Gebiet von Romainmôtier, reichte im Norden bis an die Orbe, im Süden bi
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die romanische Stiftskirche des ehemaligen Klosters Romainmôtier. Aus dem 14. Jahrhundert stammt der Uhrturm westlich der Stiftskirche, der einst das Tor in der Umfassungsmauer des Klosters bildete. Neben dem Turm steht das 1685 errichtete Haus des Lieutenant Baillival, der Vogteistatthalter war. Im Dorf sind einige stattliche Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten, darunter das Haus Glayre und das Pfarrhaus von 1746. Seit 1986 befindet sich im sogenannten Mönchshaus das Klostermuseum.
Wirtschaft
Wirtschaft
Romainmôtier-Envy war früher ein vorwiegend landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Heute spielen der Ackerbau und die Forstwirtschaft nur noch eine marginale Rolle in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.
Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Wasserkraft des Nozon von mehreren Mühlen genutzt. Um 1900 bestand in Romainmôtier eine Ziegelei, eine Textilmaschinenfabrik und eine Feilenschleiferei (bis 1928). Heute bezieht die Gemeinde ihre Einkünfte aus dem Tourismus und dem Handwerk. Fast 70 % der Erwerbstätigen sind denn auch im tertiären Sektor beschäftigt. Romainmôtier-Envy verfügt über ein Zentrum für graphisches Handwerk und ein Alters- und Pflegeheim.
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