São Paulo
São Paulo
São Paulo (port. für Sankt Paulus) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates in Brasilien. Die Stadt ist das wichtigste Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum sowie Verkehrsknotenpunkt des Landes mit Universitäten, Hochschulen, Theatern und Museen.
São Paulo ist der größte industrielle Ballungsraum in Lateinamerika. Die rund 1000 deutschen Firmen im Großraum São Paulo bilden die weltweit größte Konzentration deutscher Industrie-Unternehmen. Im administrativen Stadtgebiet von São Paulo leben 10,9 Millionen Menschen (2007). Die Agglomeration Grande São Paulo hat 19,2 Millionen Einwohner (2007). Damit ist sie eine der größten Metropolregionen der Erde und die bevölkerungsreichste Stadt auf der Südhalbkugel. Insgesamt gesehen ist São Paulo – je nach zugrundeliegender Statistik – die fünft- oder sechstgrößte Metropolregion auf der Welt.
Die Stadt ist durch zahlreiche Einwanderer aus aller Welt multikulturell geprägt mit wesentlichen portugiesischen, italienischen, deutschen, libanesischen und japanischen Einflüssen. Die Einwohner d
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Geographische Lage
Geographische Lage
Die Stadt liegt im Südosten Brasiliens 80 Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt im Hochbecken der Flüsse Rio Tietê und Rio Pinheiros, durchschnittlich 795 Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1.523 Quadratkilometern und erstreckt sich ungefähr 60 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 80 Kilometer in Ost-West-Richtung.
Die Metropolregion Grande São Paulo umfasst außer der Stadt São Paulo als Kernzone 38 weitere Städte mit einer Gesamtfläche von 8.051 Quadratkilometern. Das überbaute Stadtgebiet der Region mit einer Fläche von 2.139 Quadratkilometern hat seit 1980 um 764 Quadratkilometer zugenommen.
Zwanzig Kilometer hinter der Hafenstadt Santos steigt die im Brasilianischen Bergland gelegene Serra do Mar schnell bis auf durchschnittlich 1200 Meter an und fällt dann auf die Hochebene von São Paulo ab. Santos und São Paulo verbindet ein natürlicher Pass über die Serra do Mar. Die Hochebene von São Paulo ist aber nicht flach, sondern ein Hügelland, so dass sich auch die Stadt São Paulo über zahlreiche Hügel erstreckt. <
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Klima
Klima
São Paulo befindet sich in der subtropischen Klimazone. Die Temperaturen erreichen im Sommer kaum 30 Grad Celsius, während Frost im Winter selten ist. Die höchste Temperatur wurde offiziell am 15. November 1985 mit 35,3 Grad Celsius gemessen, die tiefste am 2. August 1955 mit -2,1 Grad Celsius (beide an der nationalen Wetterstation „Mirante de Santana“ in der Nordregion). In den umliegenden Bergen (Horto Florestal) sank das Thermometer am 2. August 1955 auf -3,9 Grad Celsius (Messung inoffiziell).
Über Schneefall wird in der Geschichte der Stadt nur vom 25. Juni 1918 berichtet. Niederschlag ist besonders in den wärmeren Monaten reichlich vorhanden, aber selten zwischen Juni und August. Weder ist São Paulo, noch die nahe gelegene Küste je durch einen tropischen Wirbelsturm heimgesucht worden, auch Tornados sind selten. Der Wintermonat August war in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts meist trocken und heiß. Die Temperaturen stiegen bis auf 28 Grad Celsius. Dieses Phänomen wird in portugiesisch „Veranico“ genannt („kleiner Sommer“).
Stadtgliederung
Stadtgliederung
São Paulo gliedert sich nach Himmelsrichtungen in 9 Verwaltungszonen (zonas): Nordost, Nordwest, West, Zentrum-Süd, Zentrum, Südosten, Süd, Ost 01 und Ost 02. Diese wiederum teilen sich in 31 Stadtbezirke (subprefeituras), die in 96 Stadtteile gegliedert sind (distritos). Die Stadtbezirke von São Paulo sind:
Aricanduva/Vila Formosa, Butantã, Campo Limpo, Capela do Socorro, Casa Verde, Cidade Ademar, Cidade Tiradentes, Ermelino Matarazzo, Freguesia do Ó, Guaianazes, Ipiranga, Itaim Paulista, Itaquera, Jabaquara, Jaçanã/Tremembé, Lapa, M'Boi Mirim, Mooca, Parelheiros, Penha, Perus, Pinheiros, Pirituba/Jaraguá, Santana/Tucuruvi, Santo Amaro, São Mateus, São Miguel Paulista, Sé, Vila Maria/Vila Guilherme, Vila Mariana und Vila Prudente.
Wirtschaft
Wirtschaft
São Paulo, das bereits seit den 1920er Jahren die führende Industrieregion des Landes war, hatte diese Position aufgrund seiner industriellen Standortvorteile und im Rahmen der importsubstituierenden Industrialisierung bis Anfang der 1960er Jahre erheblich ausgebaut, als 74 Prozent der nationalen industriellen Wertschöpfung in der Metropole São Paulo erfolgten und der Fahrzeugbau dort sogar mit 82 Prozent eine überdimensionierte Konzentration erlebte.
In den 1970er Jahren hat das sogenannte brasilianische „Wirtschaftswunder“ mit dem wachstumsorientierten ökonomischen Entwicklungsmodell einen Verstärkungs- und Konsolidierungseffekt hervorgebracht. Inzwischen sind diese hohen Anteile durch die seit den 1970er Jahren erfolgte Entwicklung anderer Industriestandorte, die industrielle Dezentralisierung in São Paulo und die allgemeine Verbesserung der Infrastruktur im Südosten und Süden Brasiliens zwar deutlich abgesunken, Grande São Paulo ist aber weiterhin mit großem Abstand die bedeutendste Industriemetropole.
Die Metropolregion São Paulo ist nicht nur das führ
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