Savognin
Savognin
Savognin (im Ortsdialekt
Suagnign, dt. veraltet und bis 1890 offiziell
Schweiningen, ital.
Savognino)
ist eine politische Gemeinde im Bezirk Albula des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Das stattliche Dorf, Hauptort des Kreises Surses, ist im Sommer wie im Winter ein beliebter Fremdenverkehrsort.
Amtssprache ist das rätoromanische Idiom Surmiran.
Geographie
Geographie
Savognin liegt inmitten der weiten Mulde
Sotgôt, des unteren Teils der Talschaft
Surses (dt. Oberhalbstein).
Das Gemeindegebiet umfasst einen Ausschnitt des Haupttales zwischen dem
Piz Arblatsch (3203 m, höchster Punkt der Gemeinde) im Südwesten und dem
Piz Mitgel (3159 m) im Nordosten.
Wie die drei alten Kirchen bezeugen, entstand das Dorf aus mehreren Kernen: am Fluss Julia, am flach ansteigenden linksseitigen Hang und entlang der rechtsseitig erhöht verlaufenden Hauptstrasse.
Die starke Bautätigkeit zwischen 1965 und 1975 schloss die Lücken zwischen den Dorfteilen und weitete auch die Siedlungsfläche auf der rechten Talseite erheblich aus.
Im Jahr 1997 wurden 32.7 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 36.2 % ein, die Siedlungen 3.0 %. Als unproduktiv galten 28.2 %.
Nachbargemeinden sind Cunter, Tiefencastel, Filisur, Tinizong-Rona, Mulegns und Riom-Parsonz.
Geschichte
Geschichte
Auf dem Hügel
Padnal südlich des Ortes lag eine bedeutende Siedlung der Bronzezeit. In mehreren Grabungen geborgene Fundstücke belegen Dorfanlagen aus verschiedenen Epochen, etwa zwischen 1800 und 1000 v. Chr. Etwas höher als Padnal liegt die Fundstätte
Rudnal, bei der man ein prähistorisches Refugium vermutet.
Mindestens seit der Römerzeit führten über die Pässe Julier und Septimer wichtige Transitrouten. Savognin kam im 13. Jahrhundert in den Besitz des Churer Bischofs. Als Teil des Gerichts Oberhalbstein, zu dessen Hauptort und Landsgemeindeplatz sich Savognin entwickelte, wurde der Ort Mitglied des Gotteshausbundes. Mit dem Loskauf von 1552 erlangte die Talschaft die volle Souveränität innerhalb des Freistaats der Drei Bünde.
Viehwirtschaft und Passverkehr bildeten seit dem Mittelalter die wirtschaftliche Grundlage. Nach Zeiten des Aufschwungs – beispielsweise nachdem der Crap Ses 1777 gesprengt und die Julierstrasse zwischen 1820 und 1840 ausgebaut worden waren – folgten immer wieder Rückschläge, zuletzt durch die übermächtige Konkurrenz der 1
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Savognin besitzt drei katholische Kirchen aus der Barockzeit:
• Pfarrkirche
Nossadonna (Maria Empfängnis), geweiht 1643, äussere Erscheinung an gotische Vorbilder angelehnt, Ausmalung 1663,
• Kirche Son Martegn, Neubau 1677, Zentralbau mit kreuzförmigem Grundriss, monumentales Deckenbild 1681 von Carlo Nuvolone aus Mailand,
• Kirche Son Mitgel, Neubau 1663, achteckiger Zentralbau mit älterem Turm, Altäre von 1693/94,
sowie einige stattliche Bürgerhäuser, wie das Haus Peterelli an der Hauptstrasse und
das nahe der Pfarrkirche gelegene Haus Amilcar mit süddeutsch beeinflusstem Fachwerk.
Die Juliabrücke im Dorfteil Sot Curt stammt aus dem Jahr 1682.
In einem Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde 1982 ein Regionalmuseum eingerichtet.
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