Schlosswil
Schlosswil
Schlosswil ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Amtsbezirks Konolfingen im Kanton Bern in der Schweiz. Bis Ende 1902 hiess die Gemeinde offiziell
Wyl respektive
Wil.
Geographie
Geographie
Schlosswil liegt auf , 3.5 km nördlich von Konolfingen und 13 km ostsüdöstlich der Kantonshauptstadt Bern (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf dem Rücken einer Seitenmoräne des eiszeitlichen Aaregletschers, an aussichtsreicher Lage auf der Höhe östlich des Aaretals.
Die Fläche des 3.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hügellandes östlich des Aaretals zwischen Bern und Thun. Der Hauptteil des Gebietes wird von der ehemals sumpfigen Niederung des
Talimooses und des
Gwattmooses eingenommen, welche durch den Riegel der Seitenmoräne vom Aaretal abgeschlossen sind. Am östlichen Rand des Talimooses erhebt sich der
Gwattberg. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden auf den Waldrücken des
Hürnbergs, auf dem mit der höchste Punkt von Schlosswil erreicht wird. Der kleinere westliche Gemeindeteil liegt in einer Talmulde im Quellgebiet des
Richigenbaches, eines Quellbaches der Worblen. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 21 % auf Wald und Gehölze und 71 % auf Landwirtschaft.
Zu Schlosswil gehören
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Schlosswil war schon sehr früh bewohnt. Einige Mauerüberreste, verschiedene Fundstücke und Gräber deuten auf eine römische Siedlung, eventuell ein militärischer Stützpunkt, an der römischen Strasse vom Aaretal ins Emmental hin.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1146 unter dem Namen
Wilare. Später erschienen die Bezeichnungen
Wilere (1239),
Wiler (1242) und
Wyle (1345). Der Ortsname geht auf das althochdeutsche Wort
wilari (kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft) zurück.
Seit seiner ersten Nennung war das damalige Wil Mittelpunkt der Herrschaft Wil. Nachdem das Geschlecht der Freiherren von Wiler zu Beginn des 14. Jahrhunderts ausgestorben war, wurde die Herrschaft zweigeteilt. Der eine Teil ging durch eine Heirat an die Familie Senn von Münsingen, der andere an eine Berner Adelsfamilie über. Die Oberhoheit über das Gebiet hatten zunächst die Grafen von Kyburg, seit 1406 die Stadt Bern inne. Vom Landgericht Konolfingen wurde die hohe Gerichtsbarkeit ausgeübt. Im Jahr 1508 wurden beide Teile der ehemalig
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Moränenwall steht das Schloss Wil mit seinem weithin sichtbaren Bergfried aus dem 12. Jahrhundert. Es beherbergt heute die administrative Verwaltung des Amtsbezirks Konolfingen. Die Pfarrkirche von Schlosswil wurde vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhundert von den Freiherren von Wiler gestiftet. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche umgestaltet. Sie besitzt bedeutende Wappenscheiben und Schliffscheiben aus der Zeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Das spätgotische Pfarrhaus wurde 1548 errichtet und im 18. Jahrhundert umgebaut. Im Ortskern sind verschiedene charakteristische Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Schlosswil war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in Betrieben der Elektrobranche, des Holzbaus und des Gartenbaus. Auch die im Schloss stationierte Bezirksverwaltung ist ein wichtiger Arbeitgeber im Dorf. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und in der Agglomeration Bern arbeiten.
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