Scuol
Scuol
Scuol, dt.
Schuls, ist eine politische Gemeinde im Kreis Suot Tasna, Bezirk Inn des Schweizer Kantons Graubünden. Sie zählt 2168 Einwohner (Ende 2006).
Bis 1943 hiess die Gemeinde offiziell
Schuls. Von 1943 bis 1970 nannte man sie dann
Scuol/Schuls. Seit 1970 ist nur noch der rätoromanische Name
Scuol offizieller Gemeindename. Daneben war lokal auch die Bezeichnung
Bad Scuol üblich, die jedoch um 2000 abgeschafft wurde. Der Name Scuol soll vom lateinischen
scopulus (Klippe, aufragende Bergspitze) stammen.
Geographie
Geographie
Scuol ist Hauptort des Unterengadins. Die Hauptsprache ist, wie im ganzen Unterengadin, rätoromanisch, man spricht aber auch Schweizerdeutsch. Der Ort Scuol teilt sich in ein Oberdorf (Scuol Sura) und ein Unterdorf (Scuol Sot) auf. Neu ist der oberhalb der Umfahrungsstrasse seit einigen Jahren kontinuierlich wachsende, wegen seiner Lage am Sonnenhang beliebte Bereich Schinnas und Crastuoglia.
Klima
Klima
Das Unterengadin ist für sein sonniges Klima bekannt und zählt zu den trockensten Regionen der Schweiz, gar der gesamten Alpen.
Es gehört zum westlichen Ausläufer der inneralpinen Trockenzone der Ostalpen, jedoch muss als Begründung für das besonders sonnige und trockene Klima ferner die spezielle orographische Gegebenheit in Scuol berücksichtigt werden.
Das Unterengadin wird sowohl gen Norden von der Silvrettagruppe, als auch gen Süden durch die Engadiner Dolomiten von mächtigen Bergketten abgeschirmt.
Dadurch scheint im Unterengadin oft auch dann die Sonne, während es am Alpennord-oder Südhang in den Staulagen regnet.
Anders als das Oberengadin, kann das Unterengadin klimatisch nicht zur Alpensüdseite gezählt werden, denn es dominiert im Gegensatz zum südöstlicheren, höher gelegenen Oberengadin der Wettereinfluss aus Nordwesten, nicht aus Süden. Das Unterengadin bildet eine eigene, kleine Klimaprovinz, wo das Wetter sich nicht selten kaum um die Prognose schert.
Die kontinentale Prägung der Region um Scuol sorgt im Winter folglich für dominierend trocken-kaltes
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Lage
Lage
Scuol liegt inmitten des „Unterengadiner Fensters“, einer geologisch bedeutenden Erosionslücke in der sonst gasundurchlässigen Gneis- und Granitschicht. Im Bereich des „Fensters“ können Gase aus dem Erdinneren durch Risse und weichen Schiefer nach oben dringen, sich mit dem Grundwasser vermengen und so über 25 Mineralquellen bilden, die im Umkreis von Scuol-Vulpera-Tarasp als Heilquellen genutzt werden. Aus vielen Scuoler Brunnen sprudelt Mineralwasser, alkalische Glauber- bzw. Bittersalzquellen und Eisensäuerlinge, deren verdauungsfördernde Wirkung schon die alten Römer gekannt haben. Unter diesen Quellen ist auch die mineralreichste Glaubersalzquelle Europas mit dem Namen „Luzius“ und einer Gesamtmineralisation von 17 g/l.
Viele dieser Mineralwasserquellen enthalten natürliche Kohlensäure. Die öffentlichen Brunnen sind meist mit zwei Wasserhähnen ausgerüstet: Aus dem einen fliesst normales Trinkwasser, aus dem anderen kohlensäurehaltiges Mineralwasser.
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