Sins
Sins
Sins (schweizerdeutsch:
Seïs) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Muri des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Reusstal an der Grenze zu den Kantonen Zug und Luzern; mit über zwanzig Quadratkilometern ist es die flächenmässig grösste Gemeinde des Kantons. Bis 1941 war
Meienberg der offizielle Name der Gemeinde.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde besteht aus mehreren Dörfern und Weilern sowie über das gesamte Gemeindegebiet verstreuten Einzelhöfen. Die Hauptsiedlung Sins, in der etwa zwei Drittel aller Einwohner leben, liegt knapp einen halben Kilometer vom westlichen Ufer der Reuss entfernt. Etwas erhöht am Osthang des Moränenhügels Totrist , liegt eine ausgedehnte Neubausiedlung.
Rund zwei Kilometer nördlich von Sins liegt an der Reuss das Dorf Reussegg . Etwa eineinhalb Kilometer westnordwestlich befindet sich Meienberg . Von hier an steigt das durch zahlreiche Bachtäler unterteilte Gelände zum Kamm des Lindenbergs an. Am Osthang, rund zweieinhalb Kilometer von Sins entfernt, liegt das Dorf Alikon . Fast zwei Kilometer westsüdwestlich von Sins befindet sich das Dorf Aettenschwil , auf halbem Weg nach Abtwil. Zwei Kilometer westlich davon, am Osthang des Lindenbergs, befindet sich der Weiler Holderstock .
Südlich von Aettenschwil beginnt ein über vier Kilometer langer und bis zu eineinhalb Kilometer breiter Gebietsstreifen zwischen den Gemeinden Abtwil, Dietwil und Oberrüti. Am nördlichen Ende (direkt an d
...mehr
Geschichte
Geschichte
Sins wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt, Alikon bereits 893 (
Alahinchova), Reussegg um 1130 (
Riusecca), Aettenschwil im Jahr 1179 (
Agetiswilare) und Fenkrieden um 1300 (
Venchrieden). Um 1230 gründeten die Habsburger das Städtchen Meienberg (
Meienberch). Dieses befestigte Städtchen wurde 1386 im Zuge der Schlacht bei Sempach von den Eidgenossen geplündert und niedergebrannt. Meienberg konnte sich aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Basis nie mehr von diesem Schlag erholen und sank zu einem Weiler herab, blieb aber Gerichtsort. Das wirtschaftliche und politische Zentrum der Gemeinde verlagerte sich daraufhin nach Sins.
1415 eroberte die Stadt Luzern das Amt Meienberg, musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Ämter gebildet, eine Gemeine Herrschaft. Sins gehörte zusammen mit Auw, Beinwil (ohne Winterschwil), Abtwil, Oberrüti und Dietwil zum Amt Meienberg. Das Gebiet der heutigen Gemeinde (mit Ausnahme von Meienberg) gehörte im Mittelalter den Herren von Reussegg, die dort eine
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirchgemeinde Sins besteht seit mindestens 1245. Die Herren von Hünenberg verkauften das Patronatsrecht 1422 an das Kloster Engelberg. Im Jahr 1493 wurde ein Kirchenneubau errichtet und um 1600 erweitert. Da dieses Gebäude baufällig war, musste es zwischen 1745 und 1753 durch die neue Pfarrkirche Mariä Geburt ersetzt werden; Teile des alten Kirchturms blieben erhalten. Aus Anlass der Überführung einer Reliquie des Katakombenheiligen Felix erhielt die teils barocke, teils klassizistische Saalkirche 1829 einen neuen Altar. Neben der Pfarrkirche steht das im Jahr 1726 errichtete alte Pfarrhaus, in dem seit 1955 die Gemeindeverwaltung untergebracht ist.
Mehrere der kleineren Dörfer der Gemeinde besitzen eine Kapelle. 1754 gab der Landvogt die Erlaubnis, die baufällige Kapelle in Oberalikon durch einen Neubau zu ersetzen. Das dem Heiligen Antonius von Padua geweihte Gebäude entstand 1755/1756; der Altar ist rund 60 Jahre älter und war ursprünglich ein Seitenaltar der Sinser Pfarrkirche. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts existierte in Aettenschwil die Verenakapelle, die 1574/75 durch e
...mehr
Wirtschaft
Wirtschaft
In rund 250 Betrieben werden ca. 1450 Arbeitsplätze angeboten. Der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft beträgt 20 %. Auf die Industrie fallen 35 %, auf Dienstleistungen 45 %. Die wichtigsten Industriezweige in Sins sind die Stahlverarbeitung und die Herstellung von Schaumstoffen. Viele Erwerbstätige arbeiten in den Agglomerationen der Städte Zug und Luzern.
Basierend auf dem Artikel Sins der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen