Tarasp
Tarasp
Tarasp ist eine politische Gemeinde im Kreis Sur Tasna, Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Geografie
Geografie
Die Gemeinde auf der rechten Inn-Seite besteht aus elf Fraktionen. Darunter gehören
Fontana (1403 m ü.M.) und
Vulpera (1280 m) sowie
Sparsels zu den wichtigsten. Die weiteren Fraktionen sind
Aschera,
Avrona,
Chaposch,
Chants,
Florins,
Nairs,
Sgnè und
Vallatscha.
Auf Gemeindegebiet liegen die Gipfel Piz Pisoc (3173 m), Piz Plavna Dadora (2981 m) und Piz Zuort (3119 m).
Im Gegensatz zu allen anderen Ortschaften des Unterengadins sind die elf Ortsteile von Tarasp Streusiedlungen.
Geschichte
Geschichte
Die Herren von Tarasp errichteten bereits im 11. Jahrhundert Siedlungen. Nach dem Aussterben dieses adligen Geschlechts übernahmen bald die Tiroler die Regentschaft. Seit 1464 gehörte der Ort den Habsburgern, welche bis 1803 diverse Adelsgeschlechter mit der Lehnsherrschaft ausstatteten. So verblieb die Grafschaft Tarasp bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 in habsburgisch-österreichischem Besitz. Damals kam sie zur Helvetischen Republik und anschliessend zur Schweiz.
Mit Hilfe der zahlreichen auf dem Gemeindegebiet gelegenen Mineralquellen entwickelte sich Tarasp und insbesondere die Fraktion Vulpera in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Bauerndorf zu einem der bedeutendsten Kurorte der Schweiz. 1865 wurde in der Fraktion Nairs, auf Scuoler Gemeindegebiet direkt am Inn, das Kurhaus Tarasp, 1875/76 die Trinkhalle, 1896/97 in Vulpera das 1989 abgebrannte Hotel Waldhaus sowie 1898-1900 das Hotel Schweizerhof errichtet.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde wird von dem in seinen Grundzügen aus dem 11. Jahrhundert stammenden Schloss Tarasp überragt. Es zählt zu den imposantesten Schlössern Graubündens. Schloss Tarasp wurde um 1900 von Karl August Lingner, dem Erfinder von Odol, erworben und im Stile des Historismus renoviert. Er vermachte es dem Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, noch heute ist es im Besitz der Erben aus dem Haus Hessen-Kassel.
In der Nähe des Weilers Sgnè befinden sich prähistorische Schalensteine, die sogenannten Hexenplatten.
In der Büvetta, einer 1875/76 durch den Schweizer Architekten Bernhard Simon am Innufer gegenüber dem Kurhaus Tarasp erbaute Wandel- und Trinkhalle, werden die Heilquellen Emerita, Lucius (die stärksten Glaubersalz-Quellen Europas) sowie Sfondraz gefasst.
Die wilde Clemgia-Schlucht ist von Vulpera und Avrona erreichbar.
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