Geografie
Geografie
Tiefencastel liegt im Albulatal am Fusse der Alpenpässe Albula und Julier in einem Talkessel auf einer Höhe von 851 m.ü.M. (Albulabrücke). Der tiefste Punkt des Gemeindegebiets liegt beim Einfluss des Niselas-Stausees auf 825 m.ü.M., die höchste Erhebung 200 Meter nordwestlich des Piz Mitgels auf knapp 3100 m.ü.M. In Tiefencastel mündet der Fluss Julia in die Albula.
Gemäss der kantonalen Arealstatistik aus dem Jahre 1997 setzt sich das Gemeindegebeit zusammen aus: 302 Hektaren (20%) landwirtschaftliche Nutzfläche, 736 Hektaren (50%) Wald, 46 Hektaren (3%) Siedlungsgebiet und 401 Hektaren (27%) unproduktive Fläche. Die landwirtschaftliche Nutzfläche lässt sich aufteilen in 116 Hektaren Wies- und Ackerland und 186 Hektaren alpwirtschaftliche Nutzfläche.
Das Dorf liegt an der Albulalinie der Rhätischen Bahn. Der Bahnhof Tiefencastel ist auch Zubringer für das Oberhalbstein.
Nachbargemeinden von Tiefencastel sind Alvaschein, Stierva, Mon, Riom-Parsonz, Cunter, Savognin, Filisur, Alvaneu, Surava und Brienz/Brinzauls.
Geschichte
Geschichte
Im Jahre 831 wurde Tiefencastel erstmals erwähnt als
Castello Impitinis mit Sitz des königlichen Verwalters. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts entstand der Name
Tüffenkasten, später
Tiefencastel. Auf Romanisch heisst der Ort
Casti. Auf dem Hügel
Plattas lag eine bronzezeitliche Siedlung, auf dem Kirchenhügel ein römisches Kastell. Archäologische Funde bestätigen die vorchristliche Besiedlung. Im Frühmittelalter war Tiefencastel eine befestigte Siedlung. Im Mittelalter besass der Ort gar eine Zollbrücke. Ab 960 war Tiefencastel bischöfliches Herrschaftsgebiet und ging somit als Lehen an die Vazer und andere lokale Vasallen über. Nach Mitte des 16. Jahrhunderts war das Gericht Tiefencastel mit den Nachbarschaften Alvaschein und Mon Teil des Hochgerichts Oberhalbstein im Gotteshausbund.
Beim heutigen Bildstock an der Julierstrasse oberhalb des Dorfes stand die im 6./7. Jahrhundert erbaute Kapelle St. Ambrosius (rätoromanisch Sontg Ambriesch). Diese diente über Jahrhunderte als Pfarrkirche von Tiefencastel, teilweise auch von Alvaschein. 1343 wurde die heutige
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Wirtschaft
Wirtschaft
Der ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Gemeinde brachten ab 1850 erste Hotelbauten, die vorwiegend Passanten beherbergten, zusätzlichen Verdienst. Bis 1950 war Tiefencastel wichtigster Viehmarktort der Region. Das Dorf besitzt heute in erster Linie Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Im Jahr 1949 nahmen die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (EWZ) das Kraftwerk Tiefencastel-West (Stufe Burvagn-Tiefencastel) und 1971 das Kraftwerk Tiefencastel-Ost (Stufe Marmorera-Tinizong-Tiefencastel) in Betrieb. Im Jahr 1990 eröffneten die Albula-Landwasser-Kraftwerke (ALK) die Zentrale Filisur-Tiefencastel.
Von den 223 Beschäftigten sind 5% in der Land- und Forstwirtschaft tätig. 35% arbeiten im industriellen und produzierenden Gewerbe und 60% in Dienstleistungsbetrieben. (Dezember 2005)
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