Tiel
Tiel
Tiel ist eine Gemeinde und Hansestadt der Provinz Gelderland in den Niederlanden. Sie hat 40.961 Einwohner (Stand: 1. Dezember 2005).
Zur Gemeinde gehören auch die kleinen Dörfer Wadenoyen und Kapel-Avezaath.
Geschichte
Geschichte
Tiel entstand als Handelssiedlung um 850 und übernahm bald die Rolle von Dorestad als dies um 880 von den Wikingern zerstört worden war. Es wurde mit England und dem deutschen Rheinland Handel getrieben. Könige des Heiligen Römischen Reiches gewährten dem Ort im 11. Jahrhundert das Münzrecht.
Im 11. Jahrhundert gelangt eine Silbermünze aus Tiel bis auf die Färöer, wie der Münzfund von Sandur belegt.
Im 13. Jahrhundert trat Tiel der deutschen Hanse bei. Die Kaufleute aus Tiel trieben damals viel Ostseehandel. Nach 1500 trat ein Rückgang ein. Im Achtzigjährigen Krieg war Tiel eine wichtige Festung am Fluss. Größere Kriegsschäden blieben der Stadt damals erspart. Im Zweiten Weltkrieg aber wurde die Stadt, die 1944 nach der Befreiung Brabants durch die Alliierten an der Front lag, größtenteils zerbombt. Erst in den 1960er Jahren waren alle Kriegsschäden behoben. Im Jahr 1995, als eine Überschwemmung drohte, musste die Stadt kurzweilig geräumt werden.
Lage und Wirtschaft
Lage und Wirtschaft
Die Stadt liegt in der Landschaft Betuwe, am Nordufer des Flusses Waal. Der Bach Linge mündete früher hier in die Waal, ist aber eingedämmt worden. Der sehr bedeutende Amsterdam-Rhein-Kanal endet hier über die Prinz-Bernhard-Schleuse in die Waal. Tiel hat denn auch einen wichtigen Binnenhafen.
Die Stadt liegt an der Autobahn A15 (Rotterdam–Dordrecht–Arnheim). Es gibt Eisenbahnverbindungen (nur Lokalzüge) mit Utrecht und Arnheim.
Die Stadt ist gleichsam die „Hauptstadt“ der Betuwe. Sie ist das Wirtschafts-, Kultur-, Bildungs- und Versorgungszentrum der Region.
An der Stelle, wo sich im Mittelalter ein Nonnenkloster der Schwestern von Sankt Agnes befand, steht jetzt das 2000 renovierte Theater Agnietenhof, das von nationaler Bedeutung ist.
Tiel liegt mitten im wichtigsten Obstbaugebiet der Niederlande, das vor allen vor seinen Äpfeln, Birnen, Himbeeren und Kirschen bekannt ist. Die berühmte Konfitürenfabrik
De Betuwe, die über ein Jahrhundert das Wirtschaftsleben Tiels mitbestimmt hatte, existiert seit 1993 nicht mehr. Außerhal
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Martinikirche (St. Maartenskerk), erbaut 1440, spätgotisch
• Museum der Stadt, das z.T in einem 1979 neu aufgebauten Stadttor (Waterpoort) und z.T. im Gebäude „Heerensociëteit“ (1789) untergebracht ist; die Sammlung ist teilweise der Konfitürenfabrik und der von ihren Werbeleuten erdachten Figur „Flipje“ gewidmet. Flipje (Philippchen) ist eine sprechende Himbeere, die mit ihren Kreunden allerlei Abenteuer erlebt. Diese zwischen 1945 und 1970 in ganz Holland äußerst beliebten Geschichten für Kinder konnten von Käufern der Konfitüre (niederl: jam, aussprechen wie auf Englisch) erworben werden. Wer genügend Dosen dieser Produkte kaufte, konnte die dazugehörigen, bunten Bilder zusammensparen.
• Statue des
Flipje in der Innenstadt
• etwa 70 m langes Stück der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert
•
Ambtmanhuis – Haus des Amtmannes; dieser war vom Mittelalter bis weit im 18. Jahrhundert Deichgraf und Richter); nur von außen zu besichtigen
• Yachthafen a
...mehr
Basierend auf dem Artikel Tiel der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen