Tschornobyl
Tschornobyl
Tschornobyl (ukrainisch
; im deutschen Sprachraum bekannter unter dem russischen Namen Чернобыль/
Tschernobyl, da Russisch in der UdSSR die Hauptverkehrssprache war) ist eine Stadt im Norden der Ukraine, in der Kiewer Oblast, 15 km entfernt von der Grenze zu Weißrussland. Tschornobyl war Zentrum des Tschornobyler Rajons und liegt am Fluss Prypjat, einem Nebenfluss des Dnepr.
Am 26. April 1986 ereignete sich im Kernkraftwerk nahe der Nachbarstadt Prypjat eine Havarie, die als Katastrophe von Tschernobyl bekannt wurde. Die Stadt ist deshalb heute eine
Geisterstadt und bildet das Zentrum des
Zone genannten Sperrgebiets. Im Umland und im Stadtgebiet von Tschornobyl leben heute dennoch rund 400 von einst 14.000 Personen, die entweder ablehnten, die Region zu verlassen, oder nach der Katastrophe 1986 in ihre Dörfer zurückkehrten. Die Umweltorganisation Blacksmith Institute zählte in ihrer 2006 veröffentlichten Liste Tschornobyl zu den 10 Orten mit der größten Umweltverschmutzung weltweit.
Geschichte
Geschichte
Erste schriftliche Zeugnisse über Tschornobyl existieren aus der Zeit vor dem Jahr 1193. 1362 wurde der Ort vom Großfürstentum Litauen erobert. Nach der Lubliner Union von 1569 zwischen Litauen und Polen fiel Tschornobyl unter die polnische Krone, nach der dritten polnischen Teilung 1795 wurde es zusammen mit der rechtsufrigen Ukraine mit Russland vereinigt.
Im 18. und 19. Jahrhundert war Tschernobyl der Sitz der chassidischen Twersky-Dynastie, die von Rabbi Nachum von Tschernobyl (1730–1787) begründet wurde.
Von 1918 bis 1991 gehörte Tschornobyl zur Sowjetunion; 1941 wurde ihr der Status einer Stadt zuerkannt. Seit 1991 gehört Tschornobyl zur unabhängigen Ukraine.
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